BVB-Chef Watzke warnt vor antisemitischen Gewaltausbrüchen
Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Borussia Dortmund (BVB), Hans-Joachim Watzke, hält antisemitische Gewaltausbrüche wie in Amsterdam und Paris auch in Deutschland für möglich.
"Wir hatten es ja schon - im Vergleich mit Amsterdam - in abgeschwächter
Form in unserer Hauptstadt Berlin. Wir müssen schon sehr, sehr wachsam
sein", sagte Watzke, der am Mittwochabend vom Zentralrat der Juden in
Deutschland in Berlin für sein Engagement gegen Antisemitismus mit dem
Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet wurde, der "Welt".
Watzke weiter:
"Wir dürfen auch in der Analyse keine Tabus mehr haben, sondern müssen
uns ehrlich machen. Wir müssen klar sagen, wo Probleme sind, und
Lösungsansätze finden."
Für den BVB-Manager gehört zu den
Treibern der Entwicklung "auch eine fehgeleitete Migrationspolitik, die
dazu führt, dass die rechten und linken Ränder stärker werden, was das
Problem noch mal potenziert." Er rief dazu auf, "sich die Entwicklung
der Bevölkerungsstruktur in den letzten zehn Jahren in Deutschland und
den Umgang mit diesem Thema" anzuschauen.
Angesprochen auf den
massiven Judenhass auf deutschen Straßen nach dem Überfall der Hamas auf
Israel am 7. Oktober 2023, wollte Watzke nicht generell von einem
Versagen des deutschen Staates im Kampf gegen den Antisemitismus
sprechen. Aber: "An manchen Stellen ist es definitiv so".
Watzke
forderte: "Wir benötigen eine klare Haltung. Wir müssen uns auch
überlegen: Wie können wir die eine oder andere Fehlentwicklung wieder
korrigieren?" Dass sich Juden wieder unsicher fühlten und Angst hätten,
"ist für Deutschland nicht hinnehmbar." Für ihn persönlich sei das "eine
einzige Katastrophe".
Quelle: dts Nachrichtenagentur