Rennrodler Toni Eggert: Sportliche Erfolge sind „sehr teuer erkauft“
Archivmeldung vom 10.02.2022
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittToni Eggert, Rennrodler und olympischer Silbermedaillengewinner im Doppelsitzer unterstreicht im Interview mit Ulli Potofski bei SPORTRADIO DEUTSCHLAND – Deutschlands Sportradio die Entbehrungen der Athleten und ihrer Familien während der Saison und im Vorfeld der Olympischen Spiele Beijing 2022:
„Man darf nicht vergessen, auch die Familie hat sehr, sehr viele Entbehrungen hinnehmen müssen, weil eben aufgrund der speziellen Corona-Situation wir mit Beginn der Saison überhaupt keinen Kontakt mehr nach Hause hatten und alle Familienmitglieder auch Weihnachten ohne uns feiern mussten. Und das sind natürlich Sachen, die sind auch sehr teuer erkauft. Sie müssen das alles schlussendlich persönlich mitbezahlen und jetzt fällt auch zu Hause die Last ab.“
Über die Zuspitzung des Wettkampfdrucks zu Olympia, sagt Eggert: „Man muss sich auch von zu Hause aus mal überlegen, wie sich Olympische Spiele für uns als Rodler wirklich am Ende der Olympiade, also nach vier Jahren, wie sich das zuspitzt. Wir haben vier Jahre, dann einen Tag, zwei Läufe und dann ist es quasi getreu dem Motto ‚Ein Schuss, ein Treffer – der sitzt oder eben nicht.‘ Und wenn er eben nicht trifft, muss man wieder vier Jahre warten. Und alleine dieses Szenario erzeugt natürlich ganz automatisch einen sehr hohen Druck.“
Zum knappen Ausgang des gestrigen Rennens und seine Silbermedaille erklärt der Rennrodler: "„Wir haben Silber gewonnen und das war ein total spannendes und tolles Rennen unter sehr fairen Bedingungen. Und es waren keine Überraschungssieger, sondern ‚die Tobis‘ haben das auch mit einer sehr souveränen Leistung überzeugend rübergebracht und haben gestern verdient gewonnen. Natürlich hätten wir auch gerne gewonnen, aber es war nun mal so an dem Tag und es gibt aber auch nichts, was wir uns da irgendwie vorwerfen können.“
Quelle: SPORTRADIO DEUTSCHLAND