Ailo Gaup macht den Sack zu und wird FMX Weltmeister 2007
Archivmeldung vom 19.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAbsolute Hochspannung herrschte bei der Suzuki NIGHT of the JUMPs in Mannheim am gestrigen Samstag. Anlass war der elfte und vorletzte Wettbewerb der FIM Freestyle MX World Championships. Konnte der Führende Ailo Gaup die FMX Weltmeisterschaft bereits für sich entscheiden oder war Libor Podmol im Stande die Entscheidung nach Brasilien zu vertagen?
8.400 Zuschauer verfolgten das Geschehen in der total ausverkauften SAP Arena. Neben den schon erwähnten Gaup und Podmol gingen Mat Rebeaud (SUI), Remi Bizouard (FRA), André Villa (NOR), Fredrik Johansson (SWE), Oystein Kjorstad (NOR), Bartosz Oglaza (POL) sowie die fünf Deutschen Busty Wolter, Fabian Bauersachs, Lukas Weis, Freddy Peters und Hannes Ackermann an den Start.
Schon in der Qualifikation knisterte es. Bei diesem unglaublich starken Fahrerfeld wollte jeder sein bestes geben und sich für das Finale qualifizieren. Das schaffte von den deutschen Fahrern leider lediglich Busty Wolter. Mit einem McMetz to No-Hand-Landing im Double-Up machte er den Sack zu. Fabian Bauersachs verpasste als Siebenter trotz zweier Flips knapp das Finale. Ebenso Lukas Weis. Freddy Peters erstmalig auf Suzuki hatte zwei Deadsailor im Run. Für die Zuschauer setzte er aber noch seinen ersten „Suzuki“-Flip. Hannes Ackermann, amtierender Deutscher FMX Meister wurde mit einem soliden Run Zehnter.
Remi Bizouard haute als erster in der Qualifikation die ultra harten Longdistance Flipkombos raus. Mit einem Cliffhanger Flip im Double-Up war er sicher im Finale. André Villa zog einen Superflip als letzten Sprung und kam ebenfalls unter die letzten Sechs. Nach längerer IFMXF Abwesenheit war Mat Rebeaud endlich mal wieder dabei. Der FMX Weltmeister 2006 konnte mit einem Superflip Indy, Sidewinder Flip und dem Whiped Nac Flip überzeugen.
Je länger aber die Vorrunde dauerte, umso mehr zeigte sich, dass es heute nur um eine Entscheidung ging. Wer wird FMX Weltmeister 2007? Um diesen Titel kämpften der Tscheche Libor Podmol und der Norweger Ailo Gaup. Und beide waren sichtlich angespannt. Erst crashte Libor nach einem Flip beim Landeauslauf in die Bande. Zog dann aber noch ein Paar fette Tricks nach und konnte sich als Fünfter gerade noch für das Finale qualifizieren. Dann knallte Ailo nach einem Candybar Flip to Side-Sattle-Landing gegen die Begrenzung. Doch auch bei ihm ging es weiter. Er würde Dritter der Vorrunde.
In der Pause gewann der Deutsche Lukas Weis den Whip Contest vor Mat Rebeaud. Den Highest Air konnte Lukas Weis mit 9,20 Meter vor Libor Podmol für sich entscheiden.
Das Finale eröffnete Sebastian Wolter. Der Suzuki Teamrider wollte drei Flipkombos setzen, die er aber laut eigener Aussage alle „versemmelte“. Mit 250 Punkten wurde er Sechster. Dann ging es auch schon um die Entscheidung der Weltmeisterschaft. Libor wollte im Finale mächtig Druck aufbauen und zeigte gleich einem Superflip, dann einen No-Hand- und Heelclicker Flip. Den Whip Flip setzte er aber auf den Table und auch der Superflip im Double-Up war nicht optimal.
Bis zur endgültigen Entscheidung war erst mal Remi Bizouard dran. Der setzte sich, gerade mal zwei Wochen nach seiner Schulteroperation mit Cliffhanger Flip, Clicker Flip, No-Hand Flip und dem Tsunami Flip erstmal auf den Hotseat.
Dann kam aber das, worauf gestern alle warteten, der Finallauf von Ailo Gaup. Der legte gleich mit einem Clicker Flip los, lies es dann etwas ruhiger angehen. Es schien als wollte er den Lauf sicher über die Bühne bringen. Das bedeutete immer noch einen Cordova Flip, Candybar Flip to Side-Saddle-Landing, Superflip und einen Underflip. Um Remi vom Hotseat zu verdrängen, reichte das nicht. Aber für seinen Lauf erhielt er von der Jury 325 Punkte und lag damit vor Podmol und wurde vorzeitig Weltmeister. Völlig zu Recht ließ er sich dafür von den 8.400 Zuchauern feiern.
Und die konnten mehr als happy sein. Kriegten sie nach dieser Entscheidung doch noch die beiden Finalruns von André Villa und Mat Rebeaud. Villa verzückte das Publikum mit 1-Hand Can Flip, No-Hand-Flip to 1-Hand-Landing, 1-Hand Nac Flip, Superflip und Underflip. Rebeaud legte noch ordentlich was drauf. Superflip Indy, Barhop Flip, Sidewinder Flip, Saran Wrap Flip und der Nac Underflip. Damit gewann Mat Rebeaud die Suzuki NIGHT of the JUMPs in Mannheim 2007.
In der Gesamtwertung der FIM Freestyle MX World Championships liegt der Norweger Ailo Gaup vor dem letzten Wettbewerb in Brasilien mit 179 Punkten uneinholbar vor Libor Podmol (150 Punkte) und ist Weltmeister.
Quelle: Pressemitteilung berlinieros