Herrmann: Kein Anlass zu Verschärfung von Fußball-Sicherheitsrichtlinien
Archivmeldung vom 13.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttBayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sieht nach den Vorfällen beim Zweitligaspiel in St. Pauli und dem Skandal in Dortmund derzeit keinen Anlass, Sicherheitsrichtlinien zu ändern: "Wir legen größten Wert darauf, dass in bayerischen Fußballstadien keine Transparente mit beleidigendem oder gar verbotenen Inhalten auftauchen.
Die aktuellen Regelungen und Verfahrensweisen sind aber in der Regel geeignet, um das Zeigen von beleidigenden oder strafbaren Transparenten weitestgehend zu verhindern", sagte Herrmann der "Heilbronner Stimme".
Die bayerischen Fußballvereine als Veranstalter seien "sehr darauf bedacht, dass die Regelungen durch den Einsatz von Ordnungskräften und durch Eingangskontrollen eingehalten werden." Herrmann verwies auf die Maßnahmen, die in Bayern die Regel seien und bislang ähnliche Vorfälle wie in Dortmund und Hamburg verhindert hätten.
Im Rahmen der Einlasskontrollen würden die Besucher einer Sicht- und einer Durchsuchungskontrolle durch Ordnungskräfte der Vereine beziehungsweise durch beauftragte Sicherheitsdienste unterzogen.
"Die Polizei führt hier nur im Ausnahmefall Kontrollen durch und unterstützt erforderlichenfalls die Einlasskontrollen des Ordnungsdienstes. Dabei werden im Stadion nicht zugelassene Gegenstände wie Glasflaschen oder auch Pyrotechnik in Verwahrung genommen. Hierbei erfolgt auch eine Sichtkontrolle mitgebrachter Transparente und Spruchbänder."
Sollten Transparente "eindeutig beleidigenden beziehungsweise strafbaren Inhalt vorweisen, werden diese in Verwahrung genommen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen durch die Polizei veranlasst", so Herrmann weiter.
Insbesondere eine zweite Kontrolle durch Ordnungskräfte innerhalb des Stadions beim Zugang zum Fanblock in dem sich überwiegend Ultragruppierungen aufhalten - wie zu Beispiel in der Allianz-Arena üblich - seien ein sehr wirkungsvolles Instrument. Fußball-Zweitligist FC St. Pauli muss wegen eines Spruchbandes beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden mit einer Strafe rechnen.
Während des Spiels am Sonntag war auf der Fan-Tribüne im ausverkauften Millerntor-Stadion ein Transparent mit der Aufschrift "Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt - gegen den doitschen Opfermythos" gezeigt worden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur