ÖDP München gegen Olympia-Bewerbung
Archivmeldung vom 22.06.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Brasilien haben in den vergangenen Tagen über eine Million Menschen gegen sportliche Großereignisse wie die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spielen 2016 protestiert. Für den Ausbau der Sportstätten wird Geld verschwendet, das an anderen Stellen dringend gebraucht wird, finden viele Brasilianer. Sie beklagen, dass durch die massiven Investitionen die Lebenshaltungskosten der Bürger nach oben geschnellt sind. Zudem hat die Steuerlast immer weiter zugenommen, ohne dass Investitionen in marode Schulen, Krankenhäuser oder Straßen geflossen sind.
„Natürlich ist die Situation in Brasilien nicht direkt mit München vergleichbar. Aber die Situation zeigt, dass Menschen es sich nicht gefallen lassen, wenn an ihnen vorbeiregiert wird und für Großsportveranstaltungen wie Olympia Unsummen von Geld ausgegeben werden, das andernorts dringender benötigt werden“, sagt Stadtrat Tobias Ruff. Der OB-Kandidat der ÖDP hat sich klar gegen eine Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2022 ausgesprochen.
„Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat kein Interesse an Stadtaufwertung, es fragt schlicht: Wo ist das meiste Geld holen?“, kritisierte Ruff.
Winterspiele im Alpenraum stellen eine große Bedrohung für Naturräume da und haben außerdem unüberschaubare finanzielle Risiken, so Ruff. Allein der Umbau des Fußballstadions Maracanã in Rio de Janeiro kostet mit 425 Millionen Euro fast doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt.
„So wie die Brasilianer Schulen statt Stadien wollen, brauchen die Münchner und Münchnerinnen einen funktionierenden Nahverkehr, bezahlbare Wohnungen und Kindergartenplätze anstatt Curlingbahnen“, so Ruff.
Quelle: ÖDP