Dawid Kubacki sicherte sich den Tourneesieg
Archivmeldung vom 06.01.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKarl Geiger hat sich in einem hochklassigen und spannenden Wettbewerb in Bischofshofen mit einem starken Finale nach dem Pech in Innsbruck einen Podestplatz bei der 68. Vierschanzentournee gesichert und darf sich über den dritten Platz in der Gesamtwertung freuen.
Der 26 Jahre alte Allgäuer schaffte es nach Sprüngen auf 140 und 136 Meter am Dreikönigstag auf Tagesrang zwei und verteidigte seinen Podestplatz gegen Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi (135,5 und 138 Meter) aus Japan, der sich mit Gesamtrang vier begnügen musste. Den Tournee-Sieg und damit den Siegerscheck in Höhe von 20.000 Schweizer Franken sicherte sich mit 143 und 140,5 Metern erstmals der polnische Einzel-Weltmeister Dawid Kubacki, der sich als dritter Pole nach Adam Malysz und Kamil Stoch bei der Traditionsveranstaltung krönte. Norwegens Debütant Marius Lindvik, der 139 und 137 Meter sprang, veredelte seine zwei Tagessiege mit Gesamtrang zwei, nachdem er in Bischofshofen auf Platz drei kam.
Der Willinger Stephan Leyhe hatte sich nach Platz fünf in der Qualifikation etwas mehr versprochen als Rang 18 mit 132 und 131 m sowi 257,7 Punkten. „Ich bin heute hier hinter den Erwartungen geblieben, das Timing stimmte nicht, es gab Probleme an der Kante. Ich war nicht ganz locker. Aber egal, heute ging es um den Karl“, meinte der Willinger, der in der Gesamtwertung bei seiner sechsten Tournee noch von Platz sechs auf zehn zurückfiel – dennoch sein drittbestes Resultat nach Platz drei im Vorjahr und Rang acht vor drei Jahren. Immerhin gab es auch wieder Weltcup-Punkte und in Predazzo, Titisee und Sapporo will er sich weiter für den „Heim-Weltcup“ in Willingen weiter einspringen, wo die „Free Willis“ an der größten Großschanze der Welt schon mit dem Countdown begonnen haben.
Der 29 Jahre alte Kubacki sprang vor 15 000 Zuschauern auf der Paul-Außerleitner-Schanze zu seinem ersten Tagessieg bei dieser Tournee. Für den Blondschopf, der auf den Stationen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck zuvor die Ränge drei, drei und zwei belegt hatte, ist es einer der größten Erfolge seiner Karriere. Eine so enge Konstellation zwischen vier Tournee-Anwärtern hatte es in den vergangenen zwei Jahrzehnten nie gegeben. Kubacki führte vor Lindvik, Geiger und Kobayashi, doch auf der riesigen Anlage im Pongau hatte jeder der vier Springer noch realistische Chancen auf die Siegerprämie von 20 000 und den goldenen Adler.
Schon der erste Durchgang wurde zu einer Skisprung-Show, bei der die Favoriten nah an die von Kubacki aufgestellte Schanzenrekord-Marke von 145 Metern heran sprangen. Der Pole baute seine Führung zwar aus, doch es kam zum Showdown mit dem achten Sprung. Die weiteren vier deutschen Skispringer schafften es wie Geiger, der drei Mal Zweiter und einmal Achter in der Tageswertung war, in den zweiten Durchgang. Markus Eisenbichler (14.), Stephan Leyhe (18.), Contantin Schmid (20.) und Pius Paschke (28.) bestätigten dabei ihre aufsteigende Formkurve.
„Karl ist super gesprungen. Die anderen haben im Laufe der Tournee einige gute Sprünge geziegt und ihr Potential unterstrichen“, lobte Bundestrainer Stefan Horngacher, der im letzten Jahr noch Kubacki & Co. trainiert hatte.
Im Gesamtweltcup ist Karl Geiger jetzt bis auf 25 Punkte an den Führenden Ryoyu Kobayashi herangerückt. Stephan Leyhe ist als zweitbester Deutscher mit 180 Punkten auf Platz 17 zu finden.
Quelle: SC Willingen
FIS Skisprung Weltcup in Willingen vom 07. bis 09. Februar 2020 Mühlenkopfschanze