DFB-Vizepräsidentin Sasic drängt auf Veränderungen im Verband
Archivmeldung vom 09.08.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićCélia Sasic, Vizepräsidentin des Deutschen Fußballbundes, fordert nach dem frühen Ausscheiden der Frauen-Nationalmannschaft bei der WM in Australien und Neuseeland Veränderungen beim DFB. "Am Ende braucht ein Verband vor allem Menschen in verantwortlichen Positionen, die dafür sorgen, dass eine Nationalmannschaft ihr Potenzial ausschöpft", sagte sei der Wochenzeitung "Die Zeit".
"Einen Sportdirektor sollte es auch für die Frauen geben, das ist mein Wunsch. Er oder sie sollte die Trainerin unterstützen, die Ausbildung neuer Trainer gestalten, die Schnittstelle zu den Vereinen sein. Da hängen wir im Frauenfußball noch hinterher. Der Frauenfußball darf nicht länger einfach so mitgemacht werden." Nachdem sowohl die Frauen als auch die Männer in der Vorrunde einer WM ausgeschieden sind, wird es laut Sasic höchste Zeit umzudenken: "Sportlich läuft definitiv etwas schief. Der Mannschaft fehlten in Australien Ordnung und defensive Stabilität, daher unterliefen ihr taktische Fehler. Die Gegner haben das genutzt."
Sowohl die Männer als auch die Frauen "spielten mit Leidenschaft, aber ohne Spielkontrolle", so Sasic, "auch gegen Fußballnationen, die viel weniger Möglichkeiten haben als wir". Ein Ausscheiden in der Vorrunde sei zu wenig für eine Fußballnation mit dem größten Sportverband der Welt. Weder die hohen Erwartungen in der Öffentlichkeit noch der Vergleich mit den Männern sei eine "Entschuldigung" für die enttäuschende Leistung. Sasic fordert eine bessere Qualität der Arbeit der Trainer: "Hier müssen wir dringend ansetzen und besser ausbilden. Ich glaube, am diesjährigen Profitrainer-Lehrgang nimmt keine Frau teil." Für die Zukunft wünsche sie sich "ein neues Rollenverständnis für A-Nationaltrainer". Sie sollten etwas anderes verkörpern als Startrainer in den Vereinen. "Als oberste Fußballlehrer Deutschlands sollten sie Vordenker sein, die sich ums große Ganze kümmern und für das Gemeinwohl arbeiten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur