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Hansi Flick: "Wir müssen uns früher Gedanken machen, in welches Land wir Sportveranstaltungen geben"

Archivmeldung vom 21.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Hansi Flick (2019)
Hansi Flick (2019)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Hansi Flick, Cheftrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, attackiert im Exklusiv-Interview mit dem stern den Weltfußball-Verband Fifa. Die Vergabe von Großveranstaltungen wie Weltmeisterschaften müsse hinterfragt werden, forderte Flick: "Es darf nicht immer nur nach dem Geld gehen."

Flick weiter: "Wir hatten zuletzt eine Fußball-WM in Russland, Olympische Winterspiele in Peking, im November kommt die WM in Katar - und immer gab es große Kritik. Deswegen sage ich: Wir müssen uns früher Gedanken machen, in welches Land wir Sportveranstaltungen geben, und dafür noch verbindlichere Kriterien definieren."

Flick wird mit dem Nationalteam im November an Weltmeisterschaft in Katar teilnehmen. Das Emirat gilt wegen der Missachtung von Menschenrechten als zweifelhafter Gastgeber.

Einen Boykott der WM lehnt Flick jedoch ab: "Den Menschen in Katar wäre damit nicht geholfen. Wir wollen teilnehmen und dann Signale setzen. Das halte ich für effektiver. Boykotts finde ich generell schwierig, davon raten selbst Nichtregierungsorganisationen ab. Die Weltmeisterschaft in Katar würde ja trotzdem gespielt. Es ist jetzt viel wichtiger, dafür zu sorgen, dass die Fortschritte, die es in Katar gibt, nachhaltig sind. Und dass weitere Fortschritte erzielt werden. Zudem ist für viele Sportler eine WM der Karrierehöhepunkt. Der würde ihnen mit einem Boykott genommen."

Den Beschluss der Fifa, Russland von der WM-Qualifikation auszuschließen, begrüßt der 57 Jahre alte Fußballlehrer hingegen. Flick sagte dem stern: "Als Symbol finde ich solche Maßnahmen richtig. Ich glaube aber nicht, dass Putin sich davon beeindrucken lässt. Selbst scharfe Wirtschaftssanktionen konnten ihn bislang nicht stoppen. Für die Sportlerinnen und Sportler, die nun ausgeschlossen werden von den Wettbewerben, tut es mir leid. Denn es ist Putins Krieg, nicht ihr Krieg. Aber es gibt derzeit keine andere Option."

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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