Integrationsbeauftragte rügt DFB-Spitze wegen Umgangs mit Özil
Archivmeldung vom 13.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Kritik an DFB-Präsident Reinhard Grindel und dem Teammanager der Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff, wegen ihres Umgangs mit dem Nationalspieler Mesut Özil nach dessen umstrittenen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayipp Erdogan zieht immer weitere Kreise.
Danach gefragt, wie sie die Äußerungen Grindels und Bierhoffs zu Özil beurteile, sagte Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe): "In dieser aufgeheizten Debatte rate ich allen Beteiligten, miteinander zu sprechen statt übereinander. Aus der berechtigten Kritik am Verhalten der Spieler darf keine pauschale Ausgrenzung von Spielern mit Migrationshintergrund werden." In scharfen Worten verurteilte Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, die DFB-Spitze: Grindels und Bierhoffs Beiträge "erinnern an die Haltung der rechtspopulistischen AfD, Menschen mit ausländischen Wurzeln zu Sündenböcken für alles Mögliche zu machen. Özil soll offenbar zum Sündenbock für das frühe Ausscheiden der Nationalmannschaft bei der WM gemacht werden", sagte Sofuoglu.
Nach dem WM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hatte Bierhoff in der vergangenen Woche angedeutet, dass man vor dem Turnier in Russland die Nominierung Özils hätte überdenken müssen. Anschließend hatte er betont, er sei mit dieser Aussage missverstanden worden. DFB-Präsident Grindel hatte am Montag in einem Interview eine Erklärung Özils zu den umstrittenen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gefordert und zumindest indirekt diese Erklärung zur Bedingung einer Fortsetzung von Özils Karriere im DFB-Trikot gemacht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur