Ski Cross: Julia Manhard beendet ihre aktive Karriere
Archivmeldung vom 11.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJulia Manhard vom SC Pfronten hängt die Ski-Cross-Ski an den Nagel. Die 22-jährige Olympiateilnehmerin beendet ihre aktive Karriere und wird sich in Zukunft auf ihr Studium der Biomedizin konzentrieren.
Nach Martin Fiala, der bereits unmittelbar nach den Olympischen Spielen seinen Rücktritt erklärt hatte, tritt mit Julia Manhard eine weitere erfolgreiche DSV-Ski-Crosserin von der internationalen Wettkampfbühne ab. Die Juniorenweltmeisterin von 2006 hatte sich nach einer verletzungsbedingten zweijährigen Pause im vergangenen Jahr wieder an die Weltspitze herangekämpft und beendete die Saison als beste Deutsche auf Platz zehn der Gesamtwertung im Ski Cross.
Schweren Herzens entschied sich die Allgäuerin nun gegen die Fortsetzung ihrer sportlichen Karriere und für ihr zeitaufwändiges Studium der Biomedizin in Würzburg. "Als Leistungssportlerin hat man den Anspruch, sich immer weiter zu verbessern, um noch erfolgreicher zu sein", sagt Julia. "Dafür sah ich aufgrund meines zeitintensiven Studiums und den Erfahrungen der letzten Jahre aber keine Möglichkeit. Um international ganz vorne dabei sein zu können, hätte ich noch mehr Zeit in den Sport investieren müssen. Leider lässt sich das nicht mit dem Studium vereinbaren."
Olympia als Höhepunkt
Mit drei Jahren erlernte Julia Manhard in ihrer Heimat Pfronten im Allgäu das alpine Skifahren. Eltern und Trainer förderten ihr Talent im örtlichen Skiclub, und bereits im DSV-Schülercup überzeugte Julia mit sehr guten Leistungen. Julia wurde in den Landeskader berufen und bestritt in allen alpinen Disziplinen FIS-Rennen. Im Jahr 2004 startete sie zu ersten Mal bei einem Ski-Cross-Rennen. Die Begeisterung war so groß, dass Julia sofort die Disziplin wechselte. Die Erfolge blieben nicht aus: 2006 holte sie den Titel als Junioren-Weltmeisterin, es folgten Top-Ten-Ergebnisse im Weltcup und die Saison 2006/07 beendete Julia als Achte des Gesamt-Weltcups. Die beiden darauf folgende Saisonen musste die erfolgreiche Ski-Crosserin aufgrund eines Kreuzbandrisses und einer Meniskusverletzung pausieren. Im vergangen Winter schaffte sie nahtlos den Anschluss an die Weltspitze und qualifizierte sich für die Teilnahme an den Olympischen Spielen.
"Obwohl ich mir in Vancourver eine bessere Platzierung als Rang 25 ausgerechnet hatte, waren die Olympischen Spiele ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis und sicher der Höhepunkt meiner Karriere", resümiert Julia Manhard. "Klar wäre ich gerne auch in Sotschi an den Start gegangen, aber mit der Belastung des Studiums ist eine professionelle Vorbereitung auf hohem Niveau leider nicht möglich."
Bedauern der Teamführung
"Wir respektieren die Entscheidung von Julia Manhard, bedauern diese aber sehr", sagt Heli Herdt, der Sportliche Leiter Ski Cross im Deutschen Skiverband. "Unserer Mannschaft verliert mit Julia nicht nur eine erfolgreiche Sportlerin, sondern auch eine starke Persönlichkeit, die mit Offenheit und Charme viele Menschen für unseren Sport begeistern konnte. Wir wünschen Julia viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg!"
Gemeinsamer Kraft- und Ausdauerlehrgang in Riccione (ITA)
Ohne die vom aktiven Rennsport zurückgetretene Julia Manhard starten die DSV-Ski-Crosser zu einem gemeinsamen Trainingslehrgang in die neue Saison. Vom 12. bis zum 19. Juni stehen für die Sportler der Lehrgangsgruppen 1a und 1b um Weltcup-Sieger Simon Stickl Grundlagentraining und Teambuilding im Fokus. Die italienische Radregion Riccione bietet dafür perfekte Voraussetzungen.
Quelle: DSV