De Maizière: Gewaltbereitschaft von Hooligans nimmt zu
Archivmeldung vom 02.06.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Gewaltbereitschaft deutscher Fußball-Hooligans hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. "Die Rowdys unter den Fans schlagen härter zu", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) "Bild am Sonntag". "Die Gewaltdelikte haben mit 817 den höchsten Stand seit der Saison 2008/09 vor fünf Jahren erreicht." Und weiter: "Dazu kommt, dass dabei mit 158 Polizeibeamten doppelt so viele verletzt worden sind wie im Vorjahr. Davon allein 62 infolge der Detonation von Pyrotechnik oder purer Gewalteinwirkung."
Die größte Gewaltbereitschaft herrscht nach den Worten de Maizières in den unteren Ligen: "Das Hauptproblem bereitet uns nicht die 1. Bundesliga, sondern Spiele der 2./3. und der Regional- und Oberligen, bei denen wir eine besondere Gewaltanfälligkeit verzeichnen."
Zu den konkreten Zahlen sagte der Minister: "Im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei sind durchschnittlich pro Fußball-Wochenende rund 1.700 gewaltbereite Fans mit der Bahn unterwegs. Bei 34 Spieltagen sind es fast 60.000 pro Jahr. In Relation zu den Millionen friedlicher Fans sind das relativ wenig - umso erschreckender ist es, dass diese kleine Zahl so einen Schaden anrichtet."
Deutlich zugenommen habe nach Angaben des Ministers auch die Zahl der Verletzten im Fußball-Reiseverkehr. Dort habe einen Anstieg um 34 Prozent gegeben. Bahn-Chef Rüdiger Grube bestätigt die verstärkte Gewalt in öffentlichen Verkehrsmitteln: "Das ist ein großes Thema für uns. Wir beobachten, dass sich Krawall und Randale zunehmend aus dem Stadion-Umfeld auf die An- und Abreise zu den Spielen verlagern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur