9. Lauf DTM 2007, Barcelona (E), 21. September - 23. September 2007 Harte Bandagen in Barcelona
Archivmeldung vom 24.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach einem hart umkämpften neunten Saisonlauf in Barcelona ist die Entscheidung in der DTM-Gesamtwertung auf das letzte Rennen des Jahres in Hockenheim vertagt. Nach viel diskutierten und umstrittenen Positionskämpfen entschied sich Audi in der 50. von 58 Runden dafür, alle Fahrzeuge aus dem Rennen zu nehmen.
Den Sieg holte sich dadurch Jamie Green in der AMG Mercedes C-Klasse
vor seinen Markenkollegen Bruno Spengler und Paul di Resta.
Für Green
ist es der erste DTM-Sieg seiner Karriere.
Grund für die Entscheidung von Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang
Ullrich waren viele aus Audi-Sicht überharte Zweikämpfe. Unter
anderem gerieten Mika Häkkinen und der Zweite der Fahrerwertung,
Audi-Pilot Martin Tomczyk, in der siebten Runde aneinander. In Umlauf
13 kollidierte Mercedes-Benz-Pilot Daniel la Rosa mit dem Führenden
der Meisterschaft, Mattias Ekström im Audi A4 DTM. Alle vier Piloten
mussten das Rennen vorzeitig beenden.
Vor 42.000 Zuschauern am gesamten Renn-Wochenende kochten die
Emotionen auch in der Boxengasse hoch. Die Motorsportchefs der beiden
Hersteller, Norbert Haug (Mercedes-Benz) und Dr. Wolfgang Ullrich
(Audi), waren sich einig, dass die Gemüter abkühlen werden und
äußerten sich optimistisch, dass das Saisonfinale in drei Wochen auf
dem Hockenheimring eine sportliche und faire Entscheidung in der
Fahrerwertung der DTM 2007 bringen wird.
Der zehnte und letzte DTM-Lauf des Jahres findet am 14. Oktober
auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt.
Jamie Green (Sieger, Salzgitter AMG Mercedes): "Mir fällt ein
Stein vom Herzen. Wenn man als Champion der Formel 3 Euro Serie
antritt, sind die Erwartungen schon sehr hoch. Ich habe während der
Saison zeigen können, dass ich diesen Erwartungen entsprechen kann.
Ich bin aber oft durch blöde Situationen, an denen andere Schuld
waren, zurückgeworfen worden, wenn ich auf dem Weg zum Podium war.
Aber das ist die DTM. Es geht auf und ab, sie ist spannend und
faszinierend. Ich bin froh, dass ich durch diesen Sieg den Ball
wieder ins Rollen gebracht habe. Mit dem Sieg kann ich allen, die an
mich geglaubt haben, einiges zurückzahlen."
Bruno Spengler (2. Platz, DaimlerChrysler Bank AMG Mercedes): "Die
acht Punkte, die ich heute machen konnte, sind verdient, und ich bin
froh, jetzt nur noch zwei Punkte hinter Mattias Ekström in der
Meisterschaft zu liegen. Von den anderen Fahrern wurde es mir auch
nicht gerade leicht gemacht, aber das waren alles Positionskämpfe und
daher für mich in Ordnung. Ich bin nur froh, dass ich mein Auto in
einem Stück über die Ziellinie fahren konnte. Im Finale in Hockenheim
werde ich, wie in allen Rennen, mein Bestes geben. Ich freue mich auf
einen spannenden Showdown mit drei Titelkandidaten."
Paul di Resta (3. Platz, JAWA4U.de AMG Mercedes): "Die DTM-Saison
ist gut für mich gelaufen. Es ist mein Lehrjahr in der DTM und ich
habe viel gelernt, auch aus Fehlern. In Hockenheim können wir das
tun, was wir auch schon im ersten Rennen getan haben, nämlich auf das
Podium fahren. Da war mein Auto saustark. Hoffentlich kann ich mich
im nächsten Jahr noch weiter steigern."
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: "Wir müssen uns die
Situationen jetzt noch mal genau ansehen, und dann erst kann man
Genaues dazu sagen. Man muss erst immer das Gesamtbild betrachten und
kann dann ein Urteil fällen. Mika Häkkinen war am Ende der
Start-Zielgeraden viel schneller als Martin Tomczyk. Der
Überholvorgang war vielleicht ein bisschen sehr optimistisch, aber
mit Absicht hat er nicht gehandelt. Mattias Ekström ist in der
Situation mit Daniel la Rosa sehr hart gefahren. Meiner Meinung nach
bestand keine Veranlassung, die Autos aus dem Rennen zu nehmen. Ich
möchte hier betonen, dass es bei uns keine Teamorder gab und die
Situationen auf der Strecke definitiv keine Revanche für das Rennen
in Zandvoort sind. So etwas würden wir nie tun. Jetzt werde sich die
Emotionen abkühlen und wir werden in Hockenheim ein spannendes
Saisonfinale erleben."
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: "Die Entscheidung, alle Autos aus dem Rennen zu nehmen, ist mir ganz bestimmt nicht leicht gefallen. Mir ist bewusst, dass uns das auch Punkte gekostet hat, die am Ende vielleicht wichtig sind. Wir sind hierher nach Barcelona gekommen, um ein faires Rennen zu fahren. Aber das, was hier auf der Strecke passiert ist, war zunächst viel und am Ende mit der Situation gegen Mike Rockenfeller zu viel. Das war definitiv nicht das, was wir hier sehen wollten. Motorsport muss fairer Sport sein und das war in diesem Rennen nicht so. Natürlich berühren sich in einem harten und fairen Rennen die Autos auf der Strecke. Wenn aber die Berührungen dazu führen, dass Autos ausfallen, ist das ein Verhalten, das wir nicht im Motorsport sehen möchten. Die Entscheidung, die Autos aus dem Rennen zu nehmen, sollte zeigen, dass wir das nicht wollen."
Quelle: Pressemitteilung DTM Presse