1. Bundesliga: Düsseldorf steigt ab, Augsburg gerettet

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Nach dem letzten Spieltag in der Fußball-Bundesliga steigt Fortuna Düsseldorf direkt in die 2. Bundesliga ab, Hoffenheim ist auf dem Relegationsplatz. Der Abstieg von Greuther Fürth stand schon zuvor fest. Schalke ist in der Champions-League-Qualifikation, Freiburg und Frankfurt in der Europa League.

Die Ergebnisse vom 34. Spieltag im Detail: Borussia Dortmund - 1899 Hoffenheim 1:2, Borussia Mönchengladbach - Bayern München 3:4, VfB Stuttgart - Mainz 05 2:2, Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf 3:0, Nürnberg - Werder Bremen 3:2, SC Freiburg - FC Schalke 1:2, FC Augsburg - Greuther Fürth 3:1, Hamburger SV - Bayer 04 Leverkusen 0:1, Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg 2:2.

Die wichtigsten Stimmen zu den Begegnungen des 34. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.

Sky Experte Franz Beckenbauer...

...über Schalkes Sieg im Finale um Platz vier: "Schalke gehört als Traditionsklub in die Champions League. Jetzt drücken wir die Daumen, dass es funktioniert mit der Champions League. Dann haben wir vier Mannschaften in der Champions League, das wird langsam dem Stellenwert der Bundesliga gerechter." ...über den Augsburgs erfolgreichen Kampf gegen Abstieg: "Nicht nur der Trainer und die Mannschaft, sondern die Stadt war wieder einem Herzinfarkt nahe, wenn man bis zum letzten Augenblick fast Roulette spielt. " ...über den Europa-League-Qualifikation von Frankfurt: "Veh hat das Potential der Mannschaft erkannt. Er hat es geschafft, aus dem Aufsteiger eine Spitzenmannschaft zu formen." ....über das angebliche Interesse von Real Madrid an Jupp Heynckes: "Ich würde es ihm nicht raten. Er ist über 60 Jahre, irgendwann reicht's. Ich würde ihm die beratende Funktion oder den Posten eines Sportdirektors raten, das ist nicht so aufreibend. Christian Streich (Trainer SC Freiburg) über die Defensivtaktik des Gegners. "Schalke hat sich mit zehn Mann in die eigene Hälfte gestellt. Wir sind sehr stolz darauf, dass sie das gemacht haben. Wir haben die bespielt und bespielt. Das ist normalerweise ein Witz, dass wir die so bespielen."

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04) über die Champions-League-Qualifikation durch den 2:1-Sieg: "Es war eine wahnsinnige Anspannung. Heute war Dramatik, Spannung pur. Ich bin ziemlich kaputt, aber super glücklich, dass wir es gepackt haben. Wenn man so viel Feuer kriegt als junger Trainer, ist es nicht immer ganz einfach. Aber ich glaube, ich habe es ganz ordentlich gemacht."

Norbert Meier (Trainer Fortuna Düsseldorf) über den Abstieg: "Ein bitterer Moment, es fühlt sich nicht gut an. Das sind Momente, die man zuerst verarbeiten muss. Aber es besteht für mich kein Grund, davonzulaufen."

Jens Langeneke (Fortuna Düsseldorf) über die Gang in die zweite Liga: "Es ist wie Leere, es fühlt sich total beschissen an. Wenn man die Tore nicht macht, und das zwölfte Spiel in Folge nicht gewinnt, braucht man sich nicht wundern, dass Hoffenheim beim Champions-League-Finalisten gewinnt.

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg) über den Klassenerhalt: "Ein sensationelles Finale. Dass wir es so erfolgreich gestalten konnte, war natürlich in Traum. Wir haben immer zusammengehalten, haben kontinuierlich gearbeitet und uns kontinuierlich gesteigert. In der Vorrunde war es extrem schwierig, es haben die Kleinigkeiten gefehlt. Wir haben die Situation an Weihnachten analysiert und hart gearbeitet. Wir hatten neun Punkte an Weihnachten, es ist noch nie eine Mannschaft mit so einer Punktzahl in der Liga geblieben. Darauf können wir stolz sein."

Markus Gisdol (Trainer TSG 1899 Hoffenheim) nach dem Sieg in Dortmund: "Wir haben noch nicht viel erreicht. Wir haben den ersten Schritt gemacht, aber wir brauchen noch zwei oder drei Schritte."

Andreas Beck (TSG 1899 Hoffenheim) über das Erreichen des Relegationsplatzes: "Die Saison ist so chaotisch wie dieses Spiel heute, aber trotzdem überwiegen gerade die positiven Emotionen. Es ist eine unfassbare Chance in diesem unbeschreiblichen Jahr, in dem so viel gegen uns lief, in der Liga zu bleiben."

Matthias Sammer (Sportvorstand FC Bayern) über Holger Badstubers Kreuzbandriss im Aufbautraining; "Natürlich geben wir ihm alle Zeit der Welt, gesund zu werden. Es ist eine blöde Geschichte, aber er kommt zurück und ich glaube, stärker denn je, vor allem auch mental."

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern) über sein letztes Bundesligaspiel: "Ich war relativ locker, aber wir waren in den ersten zehn Minuten noch bei der Meisterschaftsfeier. Ich musste in der Halbzeitpause noch was hinsichtlich der Spielorganisation und Umkehrspiel den Spielern mitteilen, dass das besser werden muss. Aber ich habe schon gemerkt, dass die Spieler unbedingt gewinnen wollen, auch für Dante und auch für mich. Ich habe die Mannschaft heute Abend zum Sauerbratenessen eingeladen, dann werden wir sicher noch ein Bierchen trinken."

Rudi Völler (Sportdirektor Bayer Leverkusen) über einen möglichen Abgang von Andre Schürrle: "Wir müssen den Ball ein bisschen flach halten. Wir haben versprochen, wenn wir eine vernünftige Alternative finden, die auch bezahlbar ist, bei uns reinpasst, dann können wir über einen Abgang von Andre sprechen."

Stefan Kießling (Bayer Leverkusen) über den Gewinn der Torjägerkanone: "Ich bin so happy, dass das geklappt hat. Der ganze Dank geht an die ganze Mannschaft. Es war eine großartige Saison für uns."

Im Vorlauf der Samstagnachmittagspartien des 34.Spieltages der Fußball-Bundesliga äußerten sich Bremens Geschäftsführer Sport, Thomas Eichin, Freiburgs Trainer Christian Streich und Sky Experte Franz Beckenbauer bei Sky zu aktuellen Themen.

Thomas Eichin ...

...über die Trennung von Thomas Schaaf: "Nach dem Frankfurt-Spiel war klar, dass wir uns unterhalten. Wir haben dann am Montag und Dienstag diese Gespräche geführt, weil auch Thomas darauf gewartet hat. In diesen Gesprächen sind wir zum Ergebnis gekommen, dass eine Trennung das Beste wäre. Dann ging es nur noch darum zu klären, wie wir das kommunizieren. Es wäre uns lieb gewesen, noch das heutige Spiel mit Thomas zu machen. Aber Thomas' Wunsch war es, ohne großen Medienrummel von Bord zu gehen."

... über den Zeitpunkt der Präsentation des neuen Trainers: "Wir werden uns jetzt auf die Suche begeben, aber mit der nötigen Ruhe. Wir brauchen den richtigen Trainer für Werder Bremen, das hat nichts mit der Geschwindigkeit zu tun."

Christian Streich über die Leistung seiner Mannschaft in dieser Saison: "Das ist ein Ausreißer, das wird sich nächstes Jahr wieder relativieren. Unsere ganze Offensive ist weg, jetzt müssen wir wieder neue Spieler einbauen."

Franz Beckenbauer über die Seuchensaison der TSG 1899 Hoffenheim: "Es war eine Fehlentwicklung, die vielleicht einmalig ist. Sie werden daraus lernen. Ich bin überzeugt, dass Dietmar Hopp weitermacht."

Lothar Matthäus...

...über Dortmunds Mario Götze vor dem Champions-League-Finale gegen seinen künftigen Klub Bayern München: "Es ist die große Frage: Kann er spielen? Und dann: Wie fit ist er? Er hat in den letzten dreieinhalb Wochen kein Spiel mehr gehabt. Ich sage: Mario kann gar nicht 100 Prozent fit sein. Wenn es einigermaßen klappt, kann er vielleicht auf der Bank neben Jürgen Klopp Platz nehmen. Dortmund ist nicht auf Götze angewiesen. Aber mit einem gesunden und physisch starken Götze ist Dortmund noch das eine oder andere Prozent stärker. Und dann kommt die psychische Belastung dazu: Das letzte Spiel für Borussia gegen seinen neuen Arbeitgeber. Ganz sicher keine einfache Situation für Mario Götze, keine einfache Situation für Borussia Dortmund, keine einfache Situation für Jürgen Klopp."

...über Absteiger Fortuna Düsseldorf: "Der Trainer ist da auch mitverantwortlich, ganz sicher. Der Trainer bestimmt das Training. Es war ganz sicher auch ein bisschen die Fitness mitentscheidend. Sie haben sehr gut angefangen, haben kompakt gestanden und selbstbewusst gespielt - in der Rückrunde ist das alles verloren gegangen. Der Trainer war einer der Hauptbeteiligten."

...über das aberkannte Dortmunder Tor gegen Hoffenheim: "Ich kenne eine ähnliche Szene, die schon länger zurückliegt: das Weltmeisterschaftsfinale 2006, in dem Zidane gegen Materazzi den Kopfstoß gemacht hat. Da ist das Spiel auch zunächst weitergelaufen... Schiedsrichter und Linienrichter haben das Tor gegeben. Also muss irgendjemand, der die Entscheidung beeinflussen kann - und es kann kein Spieler oder Fan gewesen sein - ihnen etwas zugeflüstert haben. Und das kann nur vom vierten Mann kommen. Das ist nicht erlaubt und muss aufgeklärt werden, denn wir wollen Fair Play haben. Der Schiedsrichter muss sich stellen."

...über den emotionalen Abschied von Jupp Heynckes: "Er hat sich den Respekt erarbeitet, sowohl als Spieler als auch als Trainer. Er ist als Persönlichkeit gereift. Ich habe ihn vor 34 Jahren als Trainer erleben dürfen - da war er noch nicht so souverän wie jetzt. Es ist das Schöne, dass man sich als Mensch weiterentwickelt: nicht nur mit Erfolgen, sondern auch mit Niederlagen."

...über den Abgang des langjährigen Bremer Trainers Thomas Schaaf: "Er hat auch Problemfälle in der Mannschaft gehabt: Arnautovic, den ich für einen exzellenten Spieler halte. Aber er hat einfach noch nicht begriffen, dass auch der Charakter dazugehört. Elia ähnlich, das waren Problemspieler. Sie haben in der Vorrunde gute Spieler gemacht, sind dann aber wieder in die alten Fehler verfallen. Da hat auch die Leistung auf dem Platz darunter gelitten und die Ergebnisse waren nicht mehr da."

...über ein mögliches Trainer-Engagement bei Werder Bremen: "Mein Name wird seit zehn Jahren genannt. Darüber brauchen wir nicht zu sprechen und zu diskutieren. Werder ist ein Verein, der nicht nur in Deutschland präsent ist, sondern auch in Europa Geschichte geschrieben hat, und natürlich eine tolle Adresse für einen Trainer, der dort arbeiten kann und darf... Wenn ein ordentlich richtiges Angebot kommt mit einer Perspektive, dann setze ich mich mit den Verantwortlichen zusammen."

Reiner Calmund über den tränenreichen Abschied von Jupp Heynckes: "Das passt wunderbar zum Fußball. Leider ist es meistens nur beim Erfolg der Fall, dass die Tränen fließen. Wirklich ein bewegender Moment und eines der Highlights in 50 Jahren Bundesliga-Geschichte. Wirklich bewegend."

Berti Vogts...

...über die zurückliegende Bundesliga-Saison: "Freiburg war für mich neben Bayern München und Borussia Dortmund die Überraschungsmannschaft: Sie haben erfrischenden Fußball gespielt, dass es wirklich Spaß gemacht hat, dieser Mannschaft zuzuschauen. Es ist richtig, dass Schalke in die Champions-League-Qualifikation geht. Freiburg verliert seine besten Spieler, in der Europa League kann man das besser kompensieren. Vom internationalen Anspruch her ist Freiburg in der Europa League besser aufgehoben als in der Qualifikation zur Champions League."

...über die Außenseiterrolle von Borussia Dortmund im Champions-League-Finale: "Das Wunder wäre nicht so groß, wenn Dortmund wieder zu der normalen Form findet wie in der letzten Saison... Das Spiel muss erst noch gespielt werden. Es wird ein hochdramatisches Spiel werden."

Jupp Heynckes...

...über seine Emotionen bei seinem letzten Bundesligaspiel: "Es hat gestern Abend schon angefangen, als wir hier mit der 73er Pokalmannschaft zusammen waren - das war sehr emotional. Auf das heutige Spiel haben wir uns gewissenhaft vorbereitet, denn wir müssen im Rhythmus bleiben. Ich habe den Spielern gesagt, dass ich persönlich großen Wert darauf lege, dass wir gewinnen, weil Dante dreieinhalb Jahre hier gespielt hat und weil ich Gladbacher bin und mein letztes Bundesliga-Spiel als Coach bestreite."

...über seine Trainerkarriere: "Jeder Klub, jede Mannschaft, die ich betreut habe, hat ihren Reiz gehabt. Die letzten beiden Jahre sind unauslöschbar, vor allen Dingen die letzte Saison, denn sie war die beste Bundesligasaison, die jemals eine Mannschaft gespielt hat."

Spruch des Abends:

"Ich ziehe meinen Bauch ein und verbeuge mich mit meiner Glatze." (Reiner Calmund über die Rekord-Saison von Bayern München)

Quelle: dts Nachrichtenagentur /  Sky