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Kubacki und Stoch bei Skispringen paradox vor Kraft

Archivmeldung vom 01.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: © GEPA-pictures/ WSC Seefeld 2019
Bild: © GEPA-pictures/ WSC Seefeld 2019

Hätte man Stephan Leyhe vor der WM in Seefeld einen sechsten Platz auf der Normalschanze angeboten, er hätte ihn sicherlich „gekauft“. Nach dem Wettbewerb auf der Toni-Seelos-Schanze in Tirol, der als Skispringen paradox in die Geschichte eingehen wird, war der Willinger damit glücklich, schielte aber doch etwas in Richtung Medaillen, die in dieser kuriosen, von einigen sogar als chaotisch bezeichneten Entscheidung am Ende gar nicht unerreichbar gewesen wären.

„Ich bin glücklich über Platz sechs, ärgere mich aber schon, im zweiten Durchgang zwei Meter und vielleicht eine Medaille verschenkt zu haben“, sagte der „Upland-Adler“ nachdem er im Training schon über 100 m gesprungen war.

Weltmeister wurde der polnische Favorit Dawid Kubacki, der nach nur 93 m im ersten Durchgang auf Platz 27 in das Finale gegangen war und am Ende vor seinem Landsmann Kamil Stoch, zunächst nur auf Platz 18, und Österreichs Hoffnung Stefan Kraft als Bronzemedaillengewinner , Zehnter direkt hinter Leyhe, bei der Siegerehrung die Nationalhymne hören und die Medaillen entgegen nehmen durfte.

Trainer Stefan Horngacher, beim DSV als Schuster-Nachfolger im Gespräch, schimpfte nach dem ersten Durchgang wie ein Rohrspatz auf die Jury, konnte das Glück am Ende aber angesichts der beiden nicht mehr für möglich gehaltenen Medaillen kaum fassen. „Wir hatten unsere Chance, haben sie aber nicht nutzen können. Es sind nicht die Falschen vorne“, war Bundestrainer Werner Schuster zunächst Im Fernsehen zurückhaltend, um später zu sagen: „Die Sportler Geiger und Kobayashi, die sind heute veräppelt worden.“

Hatte doch der Oberstorfer Geiger („Gerecht war das nicht“) nach 100 m zunächst auf Platz zwei hinter Ryoyu Kobayashi (14./ 101+92,5) ) aus Japan gelegen, stürzte aber am Ende bei schwierigsten und extrem selektierenden Windverhältnissen im Schneeregen mit 92,5 m auf Rang 18 ab. Bester DSV-Adler war so Richard Freitag (93,5+103,5/211,3) knapp und direkt vor Leyhe (96,5+99/210,6) und Markus Eisenbichler (91,0+102,5/210,5), der ebenfalls schon früh alle Chancen eingebüßt hatte, sich aber anders als die beiden Polen nicht mehr extrem steigern konnte. „Unfair war das aber nicht“, meinte der Siegsdorfer.

Kubacki (218,3/93+104,5) vor Stoch (215,5/ 91,5+101,5) und Kraft (214,8/ 92,5+101,1) – am Ende setzten sich trotzdem die Skispringer durch, die schon im Training überzeugt hatten und eben kein absoluter Außenseiter, der zwei Mal von optimalen Bedingungen profitiert hatte. „Es war wie beim Slalom. Wir betreiben einen Freiluftsport“, machten Freitag und Leyhe gute Miene zum bösen Spiel, nachdem erstmals bei dieser WM, aber auch erstmals auch bei einem WM-Einzelwettbewerb seit 2013, kein DSV-Adler auf dem Treppchen stand.

Trotzdem kann sich die DSV-Bilanz mehr als sehen lassen, die am Samstag im Mixed-Wettbewerb noch weiter aufpoliert werden könnte. Für Deutschland starten Katharina Althaus, Markus Eisenbichler, Juliane Seyfarth und Karl Geiger. Für Stephan Leyhe ist die WM damit beendet und es geht dann im Weltcup bei der RAW Air in Norwegen weiter.

SS Ergebnisliste Sprungbewerb HS109

Quelle: SC Willingen

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