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Philipp Lahm: Das viele Geld im Fußball ärgert die Menschen

Archivmeldung vom 09.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Philipp Lahm (2017), Archivbild
Philipp Lahm (2017), Archivbild

Foto: Rufus46
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Philipp Lahm, Ex-Weltmeister und derzeit Organisationschef für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland, kann die schwankende Fußballstimmung im Land verstehen. "Ich sehe Probleme im Fußball, die gibt es aber schon lange", sagte er dem "Spiegel". Das sei "das viele Geld, das da unterwegs ist".

Viele könnten sich deshalb nicht mehr mit dem Fußball identifizieren. "Die Pandemie hat den Frust bei Fans verstärkt. Die Profis dürfen weiterspielen, die Amateure nicht. Das ärgert die Menschen." Zum Abschneiden der Deutschen bei der EM sagte der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft: "Wir sind gegen die Engländer im Achtelfinale ja nicht untergegangen, aber es hat der letzte Biss, der Mut gefehlt. Es war kein klarer Plan erkennbar, wie die Mannschaft spielen will. Es fehlte die Balance zwischen Defensive und Offensive."

Lahm bemängelte die Hierarchie im Team: "Es ist ganz wichtig, dass es einen Kern in der Mannschaft gibt. Einen Kreis von Spielern, die sich austauschen, die ihren Mitspielern vorleben, wie und was auf dem Platz und außerhalb zu geschehen hat." Es verändere sich etwas in der Hierarchie einer Mannschaft, wenn man Spieler, "die in der Vergangenheit so wichtig waren wie Müller und Hummels", plötzlich wieder zurückhole. Er glaubt aber, dass das vom neuen Bundestrainer Hansi Flick schnell geändert werden kann: "Wir haben eigentlich die richtigen Persönlichkeiten, mit Joshua Kimmich, der von seinem Ehrgeiz lebt. Mit Leon Goretzka, der vorangeht, sich auch traut, zu politischen Themen Stellung zu beziehen. Diese beiden Spieler vertreten Tugenden, die man unbedingt braucht in der Mannschaft." Von vielen wird Lahm derzeit als neuer DFB-Präsident vorgeschlagen, er selbst erteilt dem Amt eine klare Absage: "Ich habe bis 2024 eine verantwortungsvolle Aufgabe als Turnierdirektor." Und die wolle er wahrnehmen. "Was danach an mich herangetragen wird, wird man sehen. Aber es ist und war nie mein Plan, DFB-Präsident zu werden. Ehrlich gesagt, kann ich mir diesen Posten für mich überhaupt nicht vorstellen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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