Bundesliga-Vorbericht: Nach Europa ist vor Europa - Werder zu Gast in Frankfurt
Archivmeldung vom 08.12.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Bundesliga-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Werder Bremen ist für den Tabellenführer das erste Spiel nach dem europäischen "Finale" beim FC Barcelona. Für die gastgebende Eintracht ist es der Aufgalopp vor dem kontinentalen Endspiel.
Am
kommenden Mittwoch spielen die Frankfurter bei Fenerbahce Istanbul um
die Qualifikation für die K.-O.-Runde, das Überwintern im UEFA-Cup.
Vor diesem Spiel sind sie Letzter ihrer Gruppe, im Hexenkessel "Sükrü
Saracoglu" zählt nur ein Sieg.
So verschwindet diese 16. Bundesliga-Partie in der Wahrnehmung
fast ein wenig zwischen den europäischen Aufgaben. Die Eintracht
träumt vom "Sechzehntel"-Finale und auch bei Werder wurde am
Donnerstag noch viel über Barcelona gesprochen. Cheftrainer Thomas
Schaaf weiß, dass es einen Tag nach der Rückkehr aus Spanien noch zu
früh ist, um zur Tagesordnung überzugehen und entwirft folgenden
Plan: "Natürlich finden wir heute noch ein paar Worte zu Barcelona,
die Mannschaft wird eine Bewertung bekommen. Aber die Enttäuschung,
die natürlich da ist, wird sich geben, wenn wir uns auf die Eintracht
vorbereiten." Befürchtungen, die klare Niederlage in Camp Nou könne
sich auf die Leistungen in der Bundesliga negativ auswirken, teilt
Schaaf nicht: "Ich glaube, dass keine Gefahr eines sportlichen Lochs
besteht. Die Mannschaft hat in dieser Saison bisher die einzelnen
Wettbewerbe gut unterscheiden können."
"Jetzt ist das andere Thema wieder da", sagt Schaaf noch und lenkt
damit die Aufmerksamkeit auf den kommenden Samstag, wenn Werder in
der Commerzbank-Arena antritt. "Wir wollen das Jahr gut abschließen
und unsere Position festigen, indem wir gute Spiele machen und Punkte
holen. Herbstmeister zu sein ist schön, das würden wir gern
mitnehmen", stellt er zu den zwei ausstehenden Spielen im Wettbewerb
Bundesliga klar. Jetzt also: Frankfurt! Der Tabellenführer trifft mit
der Eintracht auf einen Gegner, der bisher eine bemerkenswert gute
Runde spielt. Vor der Saison hatte Trainer Friedhelm Funkel eindeutig
das Ziel Klassenerhalt ausgegeben, heute steht Frankfurt auf Platz 8.
Dabei hat Funkels Team erst drei Spiele verloren, genau so viele wie
Werder. Allerdings trifft der Vizemeister wieder auf eine Mannschaft,
die das Unentschieden "schätzt". Achtmal nahm die Eintracht einen
Punkt mit aus ihren Spielen, allein sieben Remis gab es zu
Saisonbeginn, als die Eintracht acht Spieltage ungeschlagen blieb.
Erst Bayern München konnte sie Ende Oktober überzeugen, doch mal auf
alle Punkte zu verzichten (0:2).
Auch zuletzt gab sich die Mannschaft mit dem Adler hinsichtlich
ihrer Leistungen, nun ja - unentschieden. Zwei Pleiten (0:3 zuhause
gegen Bielefeld und 3:4 in Bochum) und dem achten Remis gegen
Dortmund folgte zuletzt ein spektakulärer 3:2-Sieg in Aachen. In
diesem Spiel katapultierte sich der Japaner Naohiro Takahara an die
Spitze der internen Torschützenliste, mit drei Treffern traf er so
oft wie in allen zehn Spielen davor zusammen. Vorsicht, Werder: Seine
sechs Tore schoss Takahara in den vier Spielen, die die Eintracht in
dieser Saison gewann!
Thomas Schaaf erwartet den Neuzugang aus
Hamburg als "einzige richtige Spitze mit Streit, Meier und Thurk
dahinter, die wechselweise in die Spitze stoßen". Michael Thurk, der
vor der Saison recht kurzentschlossen aus Mainz in die
Finanzmetropole wechselte, kehrt nach einem Muskelfaserriss wieder in
den Kader zurück. Verzichten muss Friedhelm Funkel dagegen auf den
mit fünf Toren zweitbesten Frankfurter Schützen Ioannis Amanatidis,
der wegen eines Bänderrisses aus dem letzten Europapokal-Spiel gegen
Newcastle fehlt.
Thomas Schaaf charakterisiert den Gegner als "sehr geschlossen,
sehr laufstark und sehr kompakt" und findet doch noch mal den Bogen
zum Europapokal: "Dort erleben sie eine Belastung, die sie nicht
gewohnt sind", sagt er. Vorteil für Bremen? Vorteile hatte Werder
jedenfalls in den bisherigen Begegnungen mit der Eintracht. Die
letzten fünf Punktspiele hat Grün-Weiß gegen Rot-Schwarz gewonnen,
letzte Saison gab es ein 4:1 im Weser-Stadion und ein wichtiges 1:0
in Frankfurt. Insgesamt hat Werder 34 von 74 Spielen in der
Bundesliga gewonnen, 25 wurden verloren, die Punkte wurden 15 Mal
geteilt. Alles andere als unentschieden sind 4.000 Bremer Fans, die
sich bereits Karten für das Spiel gesichert haben. Das geräumige
WM-Stadion Commerzbank-Arena wird die Gästekassen am Spieltag dennoch
öffnen.
von Enrico Bach
Hinweis für Werder-Fans in Frankfurt: In der Commerzbank-Arena wird das bargeldlose Bezahlsystem pay|clever eingesetzt. Alle Informationen dazu sind auf der Homepage der Arena (www.commerzbank-arena.de) zu finden.
Quelle: Pressemitteilung Werder Bremen GmbH & Co KG aA