Ex-Schiedsrichter Babak Rafati beklagt Mobbing im Profifußball
Archivmeldung vom 24.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati (45) beklagt einen enormen Leistungsdruck und Mobbing im Profifußball. Er habe den Fußball am Ende als eine Bedrohung empfunden, die ihn in schwere Depressionen und in einen Suizidversuch im November 2011 getrieben hätte. "Es gab immer nur Druck, es ging ums Kleinmachen und Schwächen", sagte Rafati im Gespräch mit der Sportredaktion der Funke-Mediengruppe (u.a. WAZ, NRZ, WR). Die letzten eineinhalb Jahre vor seinem Suizidversuch bezeichnete er als "Höllenqualen". Inzwischen sei er aber wieder gesund.
Trotz des Drucks habe er nie daran gedacht, seine Karriere freiwillig zu beenden, sagte Rafati. Er sei als starker, auch als arroganter Schiedsrichter bekannt gewesen. "Dieses Festhalten, dieses Männerideal, durchhalten zu müssen, kostet Kraft." Heute wisse er, dass auch Männer Schwächen zeigen dürften.
Um andere Akteure im Profifußball vor ähnlichen Erfahrungen zu bewahren, kann sich Rafati vorstellen, den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Vereine zu beraten. "Ich spreche die Sprache der Profifußballer und könnte vermitteln, wie ein Depressiver denkt und wie sich Burn-out und Depressionen vermeiden lassen", sagte der 45-Jährige gegenüber der Sportredaktion der Funke-Mediengruppe. Inzwischen arbeitet Rafati als Referent für Stress-Management in der freien Wirtschaft.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)