Olympia: Schwarzer kritisiert Zulassung von Boxerin
Archivmeldung vom 02.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Publizistin Alice Schwarzer hat die Zulassung der algerischen Boxerin Imane Khelif scharf kritisiert. Am Donnerstag gewann Khelif das Achtelfinale, nachdem ihre Gegnerin nach 46 Sekunden aufgegeben hatte. 2020 schied sie noch im Achtelfinale gegen Kellie Harrington aus. "Es ist natürlich grotesk, zu behaupten, ein als Mann geborener Mensch könne durch Hormone und Operationen einen Körper wie eine Frau haben, was auch mit diesem tragischen Boxkampf bewiesen wurde", sagte Schwarzer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagausgabe).
"Ich hoffe, das
Olympische Komitee begreift endlich." Khelif ist nicht als Junge,
sondern als Mädchen aufgewachsen. In Algerien ist es nicht möglich, den
Geschlechtseintrag zu wechseln. Es gibt keine Beweise für die
Behauptung, Khelif habe Hormone genommen und Operationen an ihrem Körper
durchführen lassen. Diese medizinischen Maßnahmen sind in Algerien
nicht legal.
Bei Khelif könnte eine angeborene Variation der
körperlichen Geschlechtsmerkmale vorliegen. Häufig werden diese
Varianten unter dem Überbegriff "Intergeschlechtlichkeit"
zusammengefasst. Bei intergeschlechtlichen Menschen können körperliche
Geschlechtsmerkmale, wie beispielsweise der Chromosomensatz, die
Hormonproduktion oder die Geschlechtsorgane, nicht einheitlich oder
nicht ausschließlich als männlich oder weiblich eingeordnet werden.
Diese angeborenen Variationen können bei der Geburt oder auch später
sichtbar werden, manchmal bleiben sie unbemerkt. Experten schätzen, dass
zwischen 0,05 Prozent und 1,7 Prozent der Bevölkerung
intergeschlechtlich sind.
Im Vorfeld der Boxweltmeisterschaften
2023 wurde Khelif von der der International Boxing Association (IBA)
ausgeschlossen. Die Aussagen der IBA darüber, welche Tests an der
Boxerin durchgeführt wurden und welche Ergebnisse diese brachten, sind
widersprüchlich. Die Rede war von einem XY-Chromosomensatz und von
vergleichsweise hohen Testosteronwerten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur