Lemke hat kein Verständnis für Özils Rassismus-Vorwurf
Archivmeldung vom 26.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttWerder Bremens ehemaliger Manager Willi Lemke (71) hat kein Verständnis für den Vorwurf von Ex-Nationalspieler Mesut Özil, dass es in Deutschland zunehmend Rassismus gebe. "Das kann ich nicht nachvollziehen. Es ist für mich unerträglich, wenn ich lesen muss, dass Deutschland ein rassistischer Staat sein soll", sagte Lemke in einem Gespräch mit dem WESER-KURIER.
Zudem warf Lemke dem früheren Bremer Özil vor, dass er sich vom türkischen Staatspräsidenten Erdogan mit dem gemeinsamen Foto vor der Fußball-Weltmeisterschaft politisch missbrauchen ließ. "Und wenn ich für solch einen Menschen Wahlkampfhilfe mache, muss ich mit den Konsequenzen leben", erklärte Lemke. Kritik übte das SPD-Mitglied auch am Verhalten des DFB, der den Eindruck erweckt hatte, Özil sei am sportlichen WM-Desaster schuld: "Was natürlich Quatsch ist. Dass Oliver Bierhoff und auch der DFB-Präsident Reinhard Grindel diesen Eindruck erweckt haben, geht natürlich gar nicht. Und dann tritt auch noch Uli Hoeneß nach. Es gilt für mich das Motto: Wir gewinnen und verlieren zusammen. Wer das durchbricht, macht einen schweren Fehler. Und das werfe ich auch dem DFB vor. Einen Spieler an die Wand zu nageln, das geht natürlich nicht", erklärte Lemke. Aus diesen Gründen könne er auch den Rücktritt es Nationalspielers nachvollziehen. "Ich an seiner Stelle wäre schon vor der WM zurückgetreten. Weil ihm überhaupt nicht der Rücken gestärkt wurde, auch nicht von Joachim Löw oder Reinhard Grindel."
Quelle: Weser-Kurier (ots)