Dieter Hoeneß verteidigt seinen Bruder und schießt gegen den HSV
Archivmeldung vom 21.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDieter Hoeneß, Manager von Bundesliga-Tabellenführer Hertha BSC, nimmt seinen Bruder in Schutz. "Ich finde es völlig legitim, wenn man sich dem Thema 'staatliches Pay-TV' mal ganz sachlich nähert", sagte Hoeneß stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern.
Sein Bruder Uli hatte eine Art GEZ-Gebühr für die Fußball-Bundesliga gefordert, um diese im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähiger zu machen. Als "Wortführer der Bundesliga" dürfe sein Bruder eine solche Idee auch äußern, so Dieter Hoeneß.
Ohnehin steht der Hertha-Manager den oft angriffslustigen Aussagen seines Bruders gelassen gegenüber. "Der Uli darf das", sagte Dieter Hoeneß über dessen Spitzen über Bundesliga-Konkurrenten. Im Gegensatz beispielsweise zu den Shooting-Stars aus Hoffenheim hat Dieter Hoeneß selbst noch keine Verbal-Attacke aus München kassiert, und das, obwohl sein Team derzeit vier Punkte vor den Bayern liegt. "Der Uli hat auch kapiert, dass es jetzt mal an der Zeit ist, sich auf sich selbst beziehungsweise die Bayern zu konzentrieren", sagte Dieter Hoeneß stern.de.
Weniger Verständnis hat der Hertha-Manager für HSV-Präsident Bernd Hoffmann, "der ja immer mal ganz gerne ein paar Pfeile zu uns nach Berlin abschießt". Für die Euphorie in Hamburg "kann er nichts, da schmückt er sich gern mit fremden Federn", sagte Hoeneß über den Vergleich der beiden Städte und den Vorwurf in Richtung Hertha, zu wenig Fußball-Euphorie in Berlin zu entfachen. Das neue Hamburger Stadion habe schließlich sein Vorgänger Werner Hackmann bauen lassen.
Der Bundesliga-Spitzenreiter sucht händeringend nach einer Lösung, seinen von Liverpool ausgeliehenen Stürmerstar Andrej Voronin fest zu binden. "Wir suchen derzeit an allen Fronten nach Finanzierungsmöglichkeiten - auch im Sponsoringbereich", sagte Hoeneß dem Online-Magazin. Eines sei aber klar: "Wir werden wegen Voronin keine Schulden machen." Der Verein prüfe vielmehr Investments wie die Ausgabe von Genussscheinen.
Ärger hat Hertha BSC derzeit mit seinem Spieler Patrick Ebert, der nach einer Kneipentour mit Ex-Herthaner Kevin-Prince Boateng suspendiert wurde. Ebert müsse lernen, "auch mal nein sagen zu können...Es ärgert mich, dass er nicht begreift, dass er ein Vorbild für die Jugend ist, dass er Verpflichtungen hat". Die vorläufige Suspendierung und eine fünstellige Geldbuße sollten aber "Strafe genug sein". Über Boateng, der jetzt in Dortmund spielt und früher häufiger durch Entgleisungen bei Hertha aufgefallen war, sagte Hoeneß: "Es ist schon auffällig, wir kriegen immer wieder etwas zu hören, wenn Kevin-Prince Boateng in der Stadt war." Der Verein habe sich nicht ohne Grund von ihm getrennt.
Quelle: stern