Urteil zu Kosten für Fußball-Einsätze: Polizeigewerkschaft fordert direkte Auszahlung an Bereitschaftspolizisten
Archivmeldung vom 29.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttNach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts hat der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Rainer Wendt gefordert, die zu erwartende Gebühr der Fußball-Liga DFL bei Polizeieinsätzen direkt als Einsatzzulage für die Bereitschaftspolizei zu nutzen.
Wendt sagte in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Das Geld muss weitergeleitet werden an die Polizisten, die Woche für Woche ihren Kopf dafür hinhalten, dass hochkarätige Fußballspiele überhaupt stattfinden können." Somit müssten die Gebühreneinnahmen als "kleiner Obulus" an jeden Bereitschaftspolizisten im Einsatz ausgezahlt werden: "Diese Beamte riskieren ihr Leben und ihre Gesundheit, um Hooligans und Fußball-Gewalt zu stoppen und sollten dafür belohnt werden." Wendt hält 100 Euro im Monat für angemessen. Als Vorbild nannte der Polizeigewerkschafts-Vorsitzende das Land Brandenburg, das bereits für alle Kräfte der Bereitschaftspolizei eine Zulage von 60 Euro eingeführt habe.
Aus Sicht der Deutschen Polizeigewerkschaft ist eine pauschale Gebühr von 50 Millionen Euro pro Saison für die DFL angemessen - die tatsächlichen Kosten liegen nach Worten Wendts etwa doppelt so hoch.
Die Gerichtsentscheidung stimmt den Gewerkschaftschef nach eigenen Worten optimistisch: "Wir sehen die Entscheidung sehr positiv, weil die Gebühren für die DFL grundsätzlich als rechtens angesehen werden." Das Oberverwaltungsgericht Bremen, das nun am Zuge sei, habe schon einmal zugunsten Bremens entschieden und gesagt, dass der Staat solche Gebühren für den Polizeieinsatz bei Fußballspielen erheben dürfe: "Ich bin sicher, dass die DFL, die Milliarden mit dem Fußball verdient, an den Kosten beteiligt werden wird. Das Ganze wird dann Modellcharakter für andere Bundesländer haben. Wir sind sehr zufrieden", so Wendt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)