Radprofi Patrik Sinkewitz belastet Quick Step-Chef Patrick Lefévère schwer
Archivmeldung vom 30.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Recherchen des ZDF-Magazins "Frontal 21" (Sendung am Dienstag, 30. Juni 2009, 21.00 Uhr) hat der deutsche Radprofi Patrik Sinkewitz vor Anwälten der WADA schwere Doping-Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Teammanager bei Quick Step, Patrick Lefévère, sowie die Teamärzte erhoben.
Sinkewitz sagte im November 2007 gegenüber der WADA aus. Doch WADA-Generalsekretär David Howman räumte gegenüber "Frontal 21" ein, dass das Protokoll der Sinkewitz-Aussage erst in der vergangenen Woche, eineinhalb Jahre später, an den Internationalen Radsportverband UCI weiter geleitet worden sei. Mit dieser schweren Ermittlungspanne verstoße die WADA gegen ihre eigenen Regeln, so der renommierte Sportanwalt Christian Krähe. Sinkewitz erklärte laut WADA-Protokoll, das "Frontal 21" vorliegt, die Quick Step-Ärzte hätten ihm vor wichtigen Rennen Kortison in den Arm injiziert. Er habe von den Ärzten außerdem Synacthen, Wachstumshormone sowie das Blutdopingmittel EPO erhalten. "Sie nahmen regelmäßig Blutproben, um die Hämatokritwerte zu messen und passten die EPO-Dosen den jeweiligen Werten an", so Sinkewitz laut WADA-Protokoll.
Detailliert berichtet der deutsche Radprofi von einem geheimen Trainingslager des Radstalls im Mai 2004 in Andalusien. Bei seiner Ankunft habe er von einem der Teamärzte einen Einnahmeplan mit den zugehörigen Dopingpräparaten erhalten. "Ich wusste aufgrund der konkreten Vorgaben des Arztes wann ich welche Dopingmittel einzunehmen hatte und hielt mich auch daran", so Sinkewitz.
Die Aussagen des deutschen Radprofis seien sehr detailliert und hilfreich gewesen, sagte WADA-Generalsekretär Howman gegenüber "Frontal 21". Er hatte indes keine Erklärung für die Tatsache, dass das Sinkewitz-Protokoll erst nach den "Frontal 21"-Recherchen an den Internationalen Radsportverband UCI geschickt worden sei.
Patrick Lefévère tritt mit seinem Team Quick Step bei der am kommenden Samstag beginnenden Tour de France an. Er und die Teamärzte sind bis heute zu den Doping-Vorwürfen nicht befragt worden.
Quelle: ZDF