Stephan Leyhe sorgt mit schwerem Sturz für Schockmoment
Archivmeldung vom 09.03.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt„Das ist hier ein brisanter Wettkampf, den wir heute erleben.“ Sportreporter Tom Bartels brachte bei der Live-Übertragung im ERSTEN die Windlotterie beim Team-Weltcup in Oslo im Rahmen der RAW Air früh auf den Punkt. Am Ende stand der Sieg der Norweger (469,8 Punkte), die nach nur einem Wertungsdurchgang in der Besetzung Johann Andre Forfang, Robin Pedersen, Marius Lindvik und Robert Johansson vor Japan (-13,0 Punkte) und Österreich (-15,4) gewannen. Johansson sprang aus Luke zehn mit wenig Anlauf mit 144m neuen Schanzenrekord am Holmenkollen.
Der Wettkampf wurde von Stürzen und problematischen Sprüngen überschattet. Nachdem Karl Geiger (130m) als Startspringer des deutschen Teams einen Sturz gerade noch vermeiden konnte und der junge Constantin Schmid (119,5) sicher gelandet war, stand Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen am Ablauf. Nach einem Satz auf 132m erwischte den Upland-Adler im Landeanflug eine Böe, so dass er nicht mehr sicher landen konnte und mit dem Kopf voran in den Schnee stürzte. Sichtlich benommen wurde der 27-jährige Schwalefelder von zwei Helfern zur medizinischen Untersuchung abgeführt. Markus Eisenbichler sprang dann als Schlussspringer auf starke 135m, was dem deutschen Team noch den fünften Platz brachte. Der dreifache Weltmeister von Seefeld sagte im Interview zur Absage des Finaldurchgangs und zum gestürzten Teamkollegen Stephan Leyhe: „Auf alle Fälle ist die Absage richtig, es ist einfach zu turbulent. Stephan hatte keinen Druck mehr unter dem Ski und wollte den Sprung aufmachen, dann kam ein Brett von vorn. Es ist nicht so viel passiert, da hat er nochmal Glück gehabt. Ich bin froh, dass es ihm gut geht. Die Nachwirkungen kommen immer erst abends.“
Das Fernsehbild zeigt dann „Upland-Adler“ Stephan Leyhe, dem sein Teamkollege Andi Wellinger, der nicht fürs Team nominiert worden war, die Ski abnahm und ihn begleitete. Ein toller Teamgeist, der bei den deutschen Skispringern herrscht. Ski-Club-Präsident Jürgen Hensel, der in der Upländer Heimat wie viele Fans um den Gesundheitszustand von Stephan Leyhe mitzitterte, hatte Tom Bartels die Information übermittelt, dass „Stephan Leyhe im Weltcup noch nie gestürzt“ ist. Vor Ort am Holmenkollen ist auch „Free Willi“ Dirk Wilke, der den Sprung an der Schanze live miterlebt hat und sich ebenfalls geschockt zeigte.
Bundestrainer Werner Schuster sagte in seinem Statement nach dem Springen, er habe vom deutschen Physiotherapeuten die Info, dass das Sprunggelenk von Stephan Leyhe „etwas lädiert“ sei. Man hoffe aber darauf, dass Leyhe morgen beim Einzel wieder an den Start gehen könne. Dies ist den vielen Anhängern von Stephan Leyhe zunächst einmal egal, denn die Gesundheit des Sportlers steht im Vordergrund. Auch der sportliche Aspekt rückt in solchen Momenten weit nach hinten, wenn bei dieser wunderschönen Sportart deutlich wird, wie gefährlich äußere Einflüsse wie böiger Wind für die Sportler und ihre Sicherheit auf den Schanzen sind.
In der Gesamtwertung der RAW Air mit nun nur noch insgesamt 15 Wertungssprüngen an den verschiedenen norwegischen Austragungsorten führt Lokalmatador Robert Johansson (285,0 Punkte) vor Ryoyu Kobayashi (268,8) und Markus Eisenbichler (260,3).
Ergebnisliste Oslo 09.03.2019.pdf
Gesamtwertung Raw Air 09.03.2019.pdf
Quelle: Dieter Schütz - SC Willingen