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DFB-Chef-Instruktor verteidigt Videobeweis

Archivmeldung vom 25.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

DFB-Chef-Instruktor Hellmut Krug ist trotz der Kritik am Videobeweis der Meinung, dass dieser gut funktioniert. "Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir immer noch ganz am Anfang eines großen Projekts stehen, das sich entwickeln muss. Wir haben mit den Schiedsrichtern hunderte Szenen analysiert. Und doch gibt es immer wieder Situationen, die neu sind", sagte Krug der "Welt am Sonntag".

Krug, der im Sommer von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zurück zum DFB gewechselt war, ist "generell" zufrieden mit der Technik. Aber rundum zufrieden sei man erst, wenn wirklich alles reibungslos laufen würde.

"Das ist an vielen Stellen bereits der Fall, an einigen aber noch nicht", sagte Krug und kündigte an, dass man ruhig und besonnen weiter daran arbeiten werde, "ein System zu schaffen, das den Erwartungen gerecht wird. Dafür benötigen wir aber vor allem eins: Zeit. Schließlich befinden wir uns in einer Testphase, die eine Saison dauert und eben nicht nur ein paar Spieltage". Mit Unverständnis reagierte Krug auf die Kritik des früheren Schiedsrichters Bernd Heynemann. Der hatte gesagt, dass der Videobeweis nur das Unrecht in andere Bereiche verschiebe.

"Was mich am meisten stört an der Debatte, ist die Scheinheiligkeit. Erst ist man nicht bereit, Fehler der Schiedsrichter zu akzeptieren, und schreit jahrelang nach technischer Hilfe. Nun hat das IFAB (International Football Association Board, zuständig für Regeländerungen - d.R.) ein Werkzeug entwickelt, das hilft, grobe Fehler zu verhindern. Und nun wird so getan, als wäre alles noch viel schlimmer als zuvor. Mit Verlaub: Das ist doch Unsinn", sagte Krug. In der Debatte um den Videobeweis würde leider komplett unterschlagen werden, "dass wir nach fünf Spieltagen bereits neun Fälle hatten, in denen der Videobeweis die Schiedsrichter vor klaren Fehlentscheidungen bewahrt hat. Rein theoretisch würden wir bis zum Ende der Saison somit weit mehr als 50 unstrittige Fehler korrigieren".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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