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Jürgen Klinsmann vor der WM: "Wenn es nicht gut läuft, bin ich weg"

Archivmeldung vom 31.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bundestrainer Jürgen Klinsmann geht davon aus, dass ein möglicher Nachfolger die von ihm und seinem Trainerstab vorgegebene Spielweise fortsetzen wird: "Wir haben eine offensiv ausgerichtete Spielphilosophie geschaffen, die auf Aktion beruht, nicht auf Reaktion. Ein neuer Bundestrainer wird diese Spielweise weiter zu entwickeln haben", sagt Klinsmann der ZEIT.

Das sei von Anfang an das Anliegen gewesen. Auch ein Scheitern bei der WM würde daran nichts ändern: "Wenn es nicht gut läuft, bin ich weg, das ist mir selber auch klar", sagt Klinsmann. Die "Verwurzelung unserer Philosophie in der Mannschaft ist da, auch in der Öffentlichkeit". Sollte das Team bei der WM scheitern, sei das auch seine "persönliche Niederlage, ich würde die Schuld nicht bei anderen suchen".

Klinsmann geht mit seinen Kritikern hart ins Gericht: "Viele Leute, die uns kritisieren, haben bis heute keinerlei Einblick in unsere Arbeit. Kein Günter Netzer, kein Franz Beckenbauer, kein Lothar Matthäus, kein Paul Breitner hat je eine Trainingseinheit von uns gesehen", sagt Klinsmann. Für "gut möglich" hält es Klinsmann, dass man ihn auch kurz vor der WM noch ablösen wollte, falls das letzte Länderspiel gegen die USA verloren gegangen wäre. "Es war lehrreich zu sehen, dass man mich kippen wollte wegen eines verlorenen Spiels, dem 1:4 in Italien. Es war lehrreich, mit welcher Freude da einige 18 oder 19 Monate Arbeit kaputtmachen wollten." Er habe unterschätzt, "wie lange manche Leute in Deutschland brauchen würden, bis sie einsehen, dass wir ein Fitness-Problem, ein taktisches Problem und ein Schnelligkeitsproblem im Fußball haben".

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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