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Innenminister: Weniger Gästetickets bei Hochrisikospielen

Archivmeldung vom 26.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Signal Iduna Park vor einem Bundesliga-Spiel
Signal Iduna Park vor einem Bundesliga-Spiel

Foto: Pascal Philp
Lizenz: CC-BY-SA-2.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Um Gewaltausbrüche bei hoch riskanten Fußballspielen künftig wirksamer zu verhindern, wollen die Innenminister nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) bei Derbys weniger Gästetickets verkaufen lassen. Als Hochrisikospiele gelten etwa die Begegnungen Schalke gegen Dortmund oder Köln gegen Gladbach.

Es wird erwartet, dass die Innenminister auf ihrer Konferenz in Mainz am Freitag einstimmig für die Initiative von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) stimmen. Anschließend wolle man "schnellstmöglich", so Jäger, mit dem Deutschen Fußball-Bund und den Vereinen der ersten drei Fußball-Ligen sprechen.

Jäger will vor allem die Sicherheit bei Fußballspielen verbessern. Die Reduzierung der Gästekarten sei "ein Mittel, um die Gewalt bei Hochrisikospielen einzudämmen", sagte Jäger dieser Zeitung. "Weniger Gästefans bedeuten weniger Konflikte auf Anreisewegen und rund um die Stadien."

Bisher stehen Gästefans und Fans der Heimmannschaft nur durch einen Zaun getrennt direkt nebeneinander. Mit der Einrichtung einer Pufferzone, so der Plan, wäre es zum Beispiel schwerer, Gegenstände über den Zaun hinweg in den Block des Gegners zu werfen. Jäger betont, dass die meisten Fans nicht gewaltbereit seien. "Wir haben in Deutschland eine einmalige Fußballkultur und eine Superstimmung in den Stadien", sagte Jäger. "Beides will ich als Fußballfan auch bei Hochrisikospielen erhalten."

Bisher werden zehn Prozent der Tickets an die Fans der Gästemannschaft verkauft. Um wie viel Prozent das Kartenkontingent der Gäste schrumpfen soll, steht noch nicht fest. Hier sollen die Gespräche mit den Vereinen zu einem Konsens führen. Die finanziellen Ausfälle, die die Vereine dadurch hinnehmen müssten, dass sie weniger Karten verkaufen, sollen übrigens nicht vom Land oder vom Staat kompensiert werden.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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