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Claudia Roth kritisiert Strukturen beim DFB

Archivmeldung vom 26.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Claudia Roth (2015), Archivbild
Claudia Roth (2015), Archivbild

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Grünen-Politikerin Claudia Roth hat die Strukturen beim Deutschen Fußballbund (DFB) als patriarchal kritisiert. "Nach dem DFB kommt vermutlich nur noch die katholische Kirche", sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages der Wochenzeitung "Die Zeit".

In den Verbänden herrschten immer noch krasseste Hierarchien, "fast schon autoritäre Strukturen". Roth forderte außerdem "mehr Wertschätzung" für den Frauenfußball. Bei vielen Vereinen, "erst recht beim DFB, kommen die Frauen und Mädchen zwischen den Turnieren an letzter Stelle". Anzeichen einer Veränderung sehe sie keine. Laut der Grünen-Politikerin müsse sich die Kultur im deutschen Fußball verändern.

"Das Bewusstsein muss sich wandeln. Das schaffen wir aber nur, wenn Vereine und Verbände mehr Geld in den Frauenfußball investieren und sich konkret vornehmen, bis wann sie welche Ziele erreicht haben wollen." Die Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus sei ein guter Anfang, jedoch nicht ausreichend. Man sollte aufhören, "ganz überrascht zu sein, dass eine Frau dazu überhaupt in der Lage sei." Und weiter: "Was ist daran so verblüffend?" Außerdem sollten Frauen in Führungspositionen in den Vereinen "nicht nur in der Frauenabteilung" eingesetzt werden. Roth, Mitglied des Kuratoriums der DFB-Kulturstiftung, forderte eine Frau an der Spitze des Verbandes: "Aus eigener Erfahrung empfehle ich den Herren eine gemischte Doppelspitze, mit einer Co-Präsidentin. Der Verband muss sich breiter aufstellen, die Strukturen verändern." Sie selbst schließt eine Kandidatur aus: "Es ehrt mich, dass Sie fragen, aber das steht nicht wirklich zur Debatte." Sie scheue sich nicht vor Verantwortung, fühle sich jedoch im Amt als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages wohl und gefordert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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