Paralympics-Siegerin Schmermund: Noch viel zu tun bei Barrierefreiheit
Archivmeldung vom 06.02.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMenschen mit Behinderungen berichten seit Tagen auf Twitter über alltägliche Diskriminierungen und Einschränkungen - darunter auch die Paralympics-Siegerin Manuela Schmermund: Bei der Barrierefreiheit gebe "es noch viel zu tun", so die Sportschützin im Gespräch mit dem Nachrichtenportal "hessenschau.de". "Auf dem Land ist es schwieriger als in größeren Städten", kritisierte die 44-Jährige.
Ein großes Problem sei, dass Altbauten nur schwer barrierefrei umgestaltet werden könnten: "Entsprechende Wohnungen sind meist nur im sozialen Wohnungsbau zu finden. Das macht es arbeitenden Behinderten schwer, eine Wohnung zu bekommen - wegen der Einkommensgrenzen. Frankfurt ist dafür ein schlimmes Beispiel." Sie hoffe "auf mehr als nur ein `One-day-wonder`", sagte Schmermund zur Kampagne "#beHindernisse" auf Twitter. "Es wurden die Dinge benannt, die Betroffene seit Jahren belasten. Wichtig ist, dass genau das auch von Nicht-Betroffenen immer wieder gehört wird. Dafür muss man alle verfügbaren Kanäle nutzen."
Die Reaktionen im Netz seien "überwiegend positiv" gewesen. "Ein paar Trolle gibt es immer, aber das muss man aushalten können. Ich glaube, die Botschaften sind angekommen", so Schmermund.
Quelle: dts Nachrichtenagentur