Kölns Geschäftsführer Wehrle befürchtet Auseinanderdriften von armen und reichen Klubs im deutschen Profifußball
Archivmeldung vom 11.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttAlexander Wehrle befürchtet, dass sich die Schere zwischen armen und reichen Klubs im deutschen Profifußball weiter öffnen wird. "Das bereitet mir große Sorgen. Ich habe den Eindruck, dass Vereine mit Investoren noch aggressiver Verpflichtungen tätigen und sich diesen Wettbewerbsvorteil zunutze machen werden", sagte der Geschäftsführer des 1. FC Köln in einem Interview mit "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express".
Der 1. FC Köln hat unter seinem neuen Präsidium beschlossen, keine Anteile an der in eine Kapitalgesellschaft ausgegliederten Profiabteilung an Investoren zu veräußern. Daran will der Verein auch in Zeiten der Corona-Krise festhalten. "Wir haben uns klar dazu bekannt, dass wir in naher Zukunft keine Investoren beim FC wollen. Ich meine, dass es auch ohne große Geldgeber möglich ist, unsere Ziele zu erreichen", sagte der 45-Jährige. Auch für die neue Spielzeit planen die Kölner noch nicht den Angriff auf die obere Tabellenhälfte. "Nächste Saison ist unser klares Ziel, die Klasse zu halten. Das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger oft noch schwerer. Der Klassenerhalt wird ein Kraftakt und wäre eine große Leistung."
Für die abgelaufene Saison rechnet Wehrle mit einem negativen Ergebnis. "Wenn man die fehlenden Einnahmen alle als Risiko summiert, droht uns ein Verlust für die neue Spielzeit zwischen 20 und 25 Millionen Euro." Auch die Kölner hoffen zur neuen Saison auf Fans in den Stadien. Wie mit möglichen Genehmigungen durch die einzelnen Gesundheitsämter zu verfahren sein wird, lässt Wehrle offen. Als Mitglied des DFL-Präsidiums habe er in den letzten Wochen intensiv an dem Thema gearbeitet: "Ich wünsche mir eine bundesweit einheitliche Lösung, es kann aber auch sein, dass es Ländersache wird. Die Konzepte sind in der Abstimmung."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)