Biathlon-Bundestrainer Uwe Müssiggang: „Rote Karte“ für Impfverweigerer
Archivmeldung vom 03.11.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittUwe Müssiggang, der erfolgreichste Bundestrainer der Biathlon-Geschichte, hat wenig Verständnis für Sportler, die sich nicht gegen Corona impfen lassen. Hätte er dafür die rechtliche Grundlage, gäbe es für Impfverweigerer die „rote Karte“, sagte Müssiggang der Deutschen Presse-Agentur.
Beim russischen online Magazin " SNA News " ist auf der deutschen Webseite weiter zu lesen: "Er rate den Athleten dringend, sich impfen zu lassen, so Müssiggang, der inzwischen im Ruhestand ist und am 5. November seinen 70. Geburtstag feiert. „Es kann ja nicht sein, dass die anderen das Risiko mittragen für einen, der sich nicht impfen lassen will.“
Beim deutschen Biathlon-Kader muss sich Müssiggang wohl aber wenig Sorgen machen. Nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ist der Großteil der deutschen Olympioniken bereits vollständig geimpft. Eine verpflichtende Impfung im Vorfeld der Olympischen Winterspiele von Peking gibt es aber weder vom DOSB, noch von den Veranstaltern. Anders handhaben es beispielsweise die USA, die die vollständige Impfung der Athleten zur Voraussetzung für die Teilnahme an den Olympischen Spielen gemacht haben. Ausnahmen können jedoch aus religiösen oder medizinischen Gründen gewährt werden.
Wer ungeimpft nach Peking reist, muss drei Wochen in strenger Quarantäne verbringen. „Bock hat keiner auf Quarantäne, das ist klar“, kommentierte die deutsche Medaillenhoffnung im Biathlon, Denise Herrmann. Ihr traut der ehemalige Erfolgstrainer der Damen viel zu. „Denise Herrmann ist immer in der Lage, eine Medaille zu holen“, wird Müssiggang von der DPA zitiert. „Die Franziska Preuß auch. Vom Leistungsvermögen ebenso der Benedikt Doll. Ob es am Schluss dann klappt, das muss man sehen.“
Bauchschmerzen hat Müssiggang wegen der Menschenrechtslage in China. „Wenn ich noch Bundestrainer wäre und nach Peking müsste, hätte ich ein Problem damit, einfach zu sagen, wir kehren das unter den Tisch und führen die Spiele um jeden Preis durch. Aber einen Boykott kann man den Athleten nicht antun. Wenn, dann müsste die ganze Welt die Spiele boykottieren.“ "
Quelle: SNA News (Deutschland)