Jürgen Klinsmann im Sportschau-Interview: "Keine Angst" vor Entlassung
Archivmeldung vom 22.03.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJürgen Klinsmann hat laut eigener Aussage "keine Angst" vor einer Entlassung als Cheftrainer der US-Fußballnationalmannschaft. Nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen und vor dem WM-Qualifikationsspiel am Freitag gegen Costa Rica, hatte es in den US-amerikanischen Medien vermehrt Kritik an Klinsmann gegeben: "Ich bin sogar froh darüber, dass hier solche Debatten geführt werden. Das zeigt doch, dass der Fußball in den USA interessanter wird und einen anderen Stellenwert erreicht", sagte Klinsmann der ARD-SPORTSCHAU (Samstag, 18.00 Uhr, Das Erste).
Einige US-Nationalspieler hatten in dieser Woche außerdem Klinsmanns Führungsstil und seine taktischen Fähigkeiten anonym in Frage gestellt. "Die anonym getätigten Aussagen kann ich nicht ernst nehmen. Ich habe mit der Mannschaft darüber gesprochen und wir ziehen weiterhin an einem Strang, auch wenn es immer enttäuschte Spieler geben wird."
In der ARD-SPORTSCHAU äußert sich Klinsmann zudem zur deutschen Nationalmannschaft, deren Teamchef er von 2004 bis 2006 war: "Ich freue mich, dass die Verantwortlichen die Strukturen weitergeführt haben, die ich gelegt habe. Am Anfang haben uns wegen unserer Methoden, unsere Trainingsweise inklusive dem Einsatz von Gummibändern alle kritisiert und belächelt, heute ist das überall Standard."
Klinsmann bezeichnet sich selbst als "größten Fan" der deutschen Nationalmannschaft und ist bis heute insbesondere mit Oliver Bierhoff noch sehr verbunden: "Als ich 2004 Oliver Bierhoff als Manager zur Nationalmannschaft geholt habe, konnte sich keiner vorstellen, was der überhaupt tun soll. Jetzt weiß jeder Bescheid und sagt, das hätte eigentlich immer so sein müssen." Allerdings erwartet Klinsmann von der deutschen Auswahl für die kommenden Aufgaben eine Steigerung: "Ich wünsche der Mannschaft jetzt irgendwann auch mal einen Titel. Eine Spielergeneration, die so viel Talent hat, muss es sich jetzt auch beweisen, muss auch über den Schweinehund drüber weg und sagen: 'Jetzt müssen wir auch mal die Spanier weghauen'".
Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)