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Maria Höfl-Riesch beendet ihre Karriere als aktive Skirennfahrerin

Archivmeldung vom 20.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ruecktritt_MariaHoefl-Riesch_BR_SammyMinkoff Bild: DSV
Ruecktritt_MariaHoefl-Riesch_BR_SammyMinkoff Bild: DSV

Maria Höfl-Riesch tritt vom Leistungssport zurück. Das gab die 29-jährige Skirennläuferin im Audi Forum Airport München bekannt. Mit insgesamt drei Olympiasiegen, einer olympischen Silbermedaille und sechs Medaillen bei Weltmeisterschaften geht Maria Höfl-Riesch als erfolgreichste deutsche Skirennfahrerin aller Zeiten in die Geschichte ein.

"Die Entscheidung ist gefallen: Ich beende meine Karriere als aktive Skirennfahrerin", sagte Maria Höfl-Riesch in München. "Ich habe für eine weitere Olympiamedaille alles gegeben, alles daran gesetzt, mir diesen Traum noch einmal zu erfüllen. Als es dann in der Super-Kombination in Sotschi geklappt hat, war das eine große Befreiung für mich. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber ich bin der Meinung, man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist."

Zehn Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften

Ihre größten Erfolge feierte Maria Riesch bei Olympischen Spielen. Nachdem sie bereits in Vancouver 2010 Doppelolympiasiegerin in der Super-Kombination und im Slalom wurde, vergrößerte die Fahnenträgerin des deutschen Teams in Sotschi 2014 ihre Medaillensammlung mit der Titelverteidigung im Kombinationsbewerb und Silber im Super-G. Drei olympische Goldmedaillen und eine Silbermedaille in alpinen Skirennen – das ist deutscher Rekord. Ebenfalls ein olympischer Rekord: In Vancouver gelang es ihr als erste Athletin überhaupt, bei Olympischen Spielen in allen fünf alpinen Skirennen in die Top-Ten zu fahren. Bis 2013 nahm die Garmisch-Partenkirchnerin an vier Weltmeisterschaften teil und wurde mit insgesamt sechs WM-Medaillen dekoriert. Gold im Slalom ging 2009 in Val d`Isère an Höfl-Riesch, bei der Heim-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen gewann sie im Super-G und in der Abfahrt jeweils Bronze. Im folgenden WM-Jahr 2013 holte sich Höfl-Riesch in Schladming ihren zweiten WM-Titel, diesmal in der Super-Kombination. Hinzu kamen zwei weitere Bronzemedaillen in Abfahrt und Teambewerb.

Gesamtweltcupsiegerin und 27 Weltcupsiege

Ihre Allroundfähigkeiten stellte die deutsche "Sportlerin des Jahres 2010" vor allem im Winter 2010/2011 unter Beweis, als die damals 26-Jährige als dritte Deutsche den Gesamtweltcup für sich entscheiden konnte. Insgesamt sammelte die fünfmalige Juniorenweltmeisterin zwischen 2008 und 2014 fünf kleine Weltcup-Kugeln. Darüber hinaus gewann Maria Höfl-Riesch 27 Weltcup-Rennen, stand 81 Mal auf dem Podium und startete 356 Mal im Weltcup.

Beeindruckender Karrierestart

Als Fünfjährige feierte Maria Höfl-Riesch ihren ersten Sieg in einem alpinen Skirennen. In den folgenden Jahren ging das Talent bei diversen Nachwuchsrennen an den Start. 1999 wurde die Partenkirchner Schülerin schließlich im Alter von 15 Jahren in den Nachwuchskader des DSV aufgenommen. Nur ein Jahr später feierte die Allrounderin ihre ersten Erfolge bei internationalen Großveranstaltungen: Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2001 im schweizer Verbier gewann Höfl-Riesch die Goldmedaille in der Kombination, die Silbermedaille im Super-G und die Bronzemedaille in der Abfahrt – und das mit gerade einmal 16 Jahren.

Frühes Weltcup-Debüt

Diese Erfolge bildeten den Auftakt für eine großartige und einzigartige Sportlerkarriere. Im Februar 2001 gab Höfl-Riesch beim Heimweltcup in Garmisch-Partenkirchen ihr Debüt in der höchsten Wettkampfklasse und fuhr im Super-G auf Rang 20. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2002 im italienischen Tarvisio holte sie Gold im Super-G und Silber im Slalom – insgesamt gewann die Abiturientin zwischen 2001 und 2004 fünf Goldmedaillen bei Juniorenweltmeisterschaften. Im Dezember 2002 schaffte sie es als Dritte in der Kombination in Lenzerheide das erste Mal auf das Weltcup-Podest. Im darauffolgenden Winter 2003/2004 etablierte sie sich endgültig in der Weltspitze und feierte im Januar 2004 in der Abfahrt in Haus im Ennstal ihren ersten Weltcupsieg.

Erfolgreiche Comebacks nach Verletzungen

Das Jahr 2005 war für Maria Höfl-Riesch geprägt von großem Verletzungspech. Ein Sturz im Super-G in Cortina d’Ampezzo im Januar 2005 endete für Maria Höfl-Riesch mit einem Kreuzbandriss im rechten Knie. Nach weiteren Rückschlägen in der Saisonvorbereitung zog sie sich im Dezember beim Riesenslalom in Aspen einen weiteren Kreuzbandriss zu, diesmal im linken Knie. Die deutsche Medaillenhoffnung musste die Olympiasaison frühzeitig beenden. Dennoch kämpfte sich die Zollhauptwachtmeisterin in den Folgejahren wieder an die absolute Weltspitze heran und gewann in der Saison 2007/2008 die Disziplinenwertungen im Super-G und in der Super-Kombination.

Erfolge:

Olympische Spiele - 2010 Vancouver: Gold in der Super-Kombination und im Slalom - 2014 Sotschi: Gold in der Super-Kombination, Silber im Super-G

Weltmeisterschaften - 2009 Val d`Isère: Gold im Slalom - 2011 Garmisch-Partenkirchen: Bronze in der Abfahrt und im Super-G - 2013 Schladming: Gold in der Super-Kombination, Bronze in der Abfahrt und im Teambewerb

Weltcup 1997- 2014 - Gesamtweltcupsiegerin 2011 - kleine Kristallkugeln: 2 x Slalom, 1 x Super-G, 1 x Super-Kombination, 1 x Abfahrt - 27 Weltcupsiege

Kommentare:

Franz Steinle, Präsident des Deutschen Skiverbandes "Mit Maria Höfl-Riesch beendet die erfolgreichste alpine Skirennfahrerin Deutschlands ihre einzigartige Karriere. Wir akzeptieren diese Entscheidung - auch wenn wir sie sehr bedauern. Denn mit Maria Höfl-Riesch verlieren wir nicht nur eine absolute Spitzensportlerin, sondern auch eine große Sympathieträgerin des Deutschen Skiverbandes.

Maria hat mit ihrer zielorientierten und fokussierten Art, Sport zu betreiben, über viele Jahre eine Vorbildfunktion erfüllt und hinterlässt daher eine große Lücke. Wir wünschen Maria Höfl-Riesch alles Gute für die Zukunft!"

Wolfgang Maier, Sportdirektor Alpin "Maria Höfl-Riesch zählt zu den weltbesten Allrounderinnen der letzten Jahrzehnte und genießt zurecht großen Respekt in der nationalen und internationalen Sportwelt.

Ich selbst hatte das Privileg, Maria als Trainer von frühester Jugend an begleiten und fördern zu dürfen. Mit Disziplin und Zielstrebigkeit sowie einem großen Willen zur Perfektion startete sie schon im jugendlichen Alter eine außergewöhnliche Karriere, die sie nun nach vierzehn Jahren im Weltcup als erfolgreichste alpine Skirennfahrerin Deutschlands beendet.

Neben den vielen olympischen Medaillen, WM-Titeln und Weltcupsiegen erlebte Maria auch Rückschläge. Doch so, wie es ihr gelang, sich auf den Punkt zu fokussieren, so kam sie auch aus Niederlagen oder verletzungsbedingten Ausfällen gestärkt zurück und bewies damit Qualitäten, über die nur wahre Champions verfügen.

Maria hinterlässt sportlich und menschlich eine große Lücke in der Damenmannschaft. Wir wünschen Maria für die Zukunft alles Gute!"

Alfons Hörmann, FIS Vorstandsmitglied und Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes "Mit ihren vielen Erfolgen zählt Maria Höfl-Riesch zu den international herausragenden Skisportlerinnen. In Deutschland ist sie mit drei olympischen Gold- und einer Silbermedaille, sowie ihren WM-Titeln und Weltcupsiegen die erfolgreichste Skifahrerin der Geschichte!

Aber Maria Höfl-Riesch steht für sehr viel mehr als sportliche Leistung auf höchstem Niveau: Ihr Umgang mit den Fans und der Öffentlichkeit war von einer seltenen Professionalität gekennzeichnet. Für den Skisport war sie deshalb national und international eine absolute Bereicherung, eine Botschafterin und große Sympathieträgerin. Vor einer Sportlerin ihres Format ziehe ich gerne den Hut und wünsche ihr für die Zukunft alles Gute."

Quelle: DSV

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