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Außenseiter Aktobe mit Respekt aber nicht ohne Hoffnung

Archivmeldung vom 20.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Für uns ist es eine große Ehre, gegen so einen großen Klub wie Werder Bremen zu spielen, sie sind unser bisher stärkster Gegner auf internationaler Ebene", gab sich Vladimir Mukhanov, Trainer des FK Aktobe, auf der Pressekonferenz einen Tag vor dem Hinspiel in der Play-off-Runde im Bremer Weser-Stadion betont defensiv.

Dabei möchte der russische Coach des kasachischen Meisters am Donnerstag, 20.08.2009, ab 21 Uhr (live im ZDF) gerne eine ganz anders eingestellte, nämlich eine angriffslustige Mannschaft aufbieten. "Wir würden gerne das Spiel spielen, das wir können. Wenn wir es schaffen, dann spielen wir also auch offensiv. Am besten wäre es natürlich, die goldene Mitte zu wählen, also anzugreifen und defensiv gut zu stehen. Aber wir sind uns bewusst, dass Werder ein höheres Niveau hat als unsere Mannschaft."

Mukhanov: "Unser Vorteil ist, dass wir keinen Druck haben"

Kapitän und Aktobe-Star Samat Smakov freut sich darauf, dass es bald losgeht und und rechnet seinem Team Außenseiter-Chancen aus: "Man spielt nicht jeden Tag gegen so eine Mannschaft wie Werder Bremen. Wir müssen sehr diszipliniert auftreten, dann können wir zusammen ein starkes Spiel machen. Eine gewisse Portion Glück gehört natürlich auch dazu." Einen Vorteil sieht Trainer Mukhanov dabei gegenüber dem Gastgeber: "Wir haben keinen Druck, können entspannt in die Partie gehen und an einem guten Tag ist im Fußball alles möglich". Dass sich sein Team in der Außenseiterrolle sieht, unterstreicht ein Blick auf das Koeffizientenranking der UEFA. Während Werder den höchsten Wert aller gesetzten Teams aufweist, ist Aktobe Letzter in der Liste der ungesetzten Teams. Entsprechend unbekannt sind die Spieler des Klubs aus dem Westen Kasachstans bei den meisten Werder-Profis.

Doch vielleicht auch deswegen sind die Spieler von Cheftrainer Thomas Schaaf gewarnt: "Ich kenne die Mannschaft nicht, doch genau das ist häufig schwierig, wir müssen aufpassen", sagte Naldo am Mittwoch. Auch sein Pendant in der Bremer Innenverteidigung glaubt nicht an einen Selbstläufer: "Klar, die Vorzeichen sind gut, wir sind das Team mit der größeren internationalen Erfahrung und haben international schon ein sehr hohes Tempo gespielt. Unser Ziel ist es, uns ein ordentliches Polster für das Rückspiel herauszuspielen. Doch wir müssen auch abrufen, was uns stark macht, sonst ist es egal, ob wir Favorit sind oder nicht", mahnte Per Mertesacker vor dem Spiel gegen das Team, das in der Champions-League-Qualifikation nach 3:0-Führung noch 4:3 gegen Maccabi Haifa verlor und in der Folge ausschied.

Schaaf: "77:0 wäre ein Wunschergebnis, aber Wunschergebnisse gibt es nicht"

Cheftrainer Thomas Schaaf stellte klar, dass der Gegner für ihn keine Unbekannte darstellt. "Natürlich haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, Informationen gesammelt und die Spiele gegen Haifa im Blickpunkt gehabt, aber nicht nur diese beiden Partien. Wir wissen, dass es sich um eine sehr disziplinierte Mannschaft handelt, die taktisch flexibel agieren kann. Sie sind in der Lage, mal tiefer zu stehen und dann wieder offensiv zu agieren, so können sie schnell vom 4-2-3-1 ins 4-3-2-1 umschalten, das haben sie schon sehr gut gemacht." Auf die Frage, wie das Wunschergebnis des Cheftrainers für eine entspannte Auswärtsfahrt lautet, reagierte Schaaf deutlich: "Sowas wie ein Wunschergebnis gibt es nicht. 77:0 wäre ein Wunsch. Doch erst das Spiel wird zeigen, womit man zufrieden sein kann und muss. Und wir werden den Teufel tun, nachlässig an die Sache heran zu gehen. Wir haben Respekt vor dieser Mannschaft und es gibt keinen Grund, sie zu unterschätzen".

21.000 Zuschauer im Weser-Stadion erwartet

Zum Heimspiel gegen FK Aktobe werden 21.000 Zuschauer erwartet. Die Westkurve wird in diesem Spiel komplett geschlossen bleiben, so dass die Stadionkapazität auf 28.000 beschränkt ist. Kurzentschlossene haben an der Stadionkasse noch die Möglichkeit, dem ersten Pflichtspiel einer kasachischen Vereinsmannschaft auf deutschem Boden beizuwohnen. Vor dem Rückspiel am Donnerstag, 27.08.2009, um 16 Uhr deutscher Zeit im Zentralstadion Aktobes hat Werders ukrainischer U-17-Bundesliga Coach Victor Skripnik bereits etymologische Erkundungen über den Spielort eingeholt: "Der Name der Stadt bedeutet im Kasachischen so viel wie 'weiße Höhe'. Er kommt noch aus dem russischen Zarenreich, als auf einem Hügel eine weiße Burg erbaut wurde, seither heißt dieser Ort Aktobe."

Folgende 17 Spieler hat Thomas Schaaf für das Hinspiel im Weser-Stadion nominiert: Wiese, Vander, Boenisch, Pasanen, Naldo, Borowski, Fritz, Marin, Özil, Hunt, Frings, Almeida, Pizarro, Niemeyer, Mertesacker, Moreno, Bargfrede.

Folgende 20 Spieler sind mit der Delegation des FK Aktobe nach Bremen gereist: Smakov, Bogomolov, Lavrik, Sidelnikov, Golovskoy, Khayrullin, Assanbayev, Kenzhissariyev, Mitrofanov, Badlo, Tleshev, Khokhlov, Strukov, Averchenko, Boichenko, Chichulin, Logvinenko, Semyonov, Zabrodin, Yersalimov.

Schiedsrichter der Partie ist der finnische FIFA-Referee Tony Asumaa, der an den Seitenlinien von seinen Landsleuten Jukka-Pekka Koskela und Teijo Kotinurmi unterstützt wird. Der Vierte Offizielle Mattias Gestranius kommt ebenfalls aus Finnland. Die beiden zusätzlichen Torrichter, deren Einsatz im Rahmen der ersten Europa-League-Saison getestet werden soll, werden erst zu Beginn der Gruppenphase eingesetzt.

Quelle: Werder Bremen GmbH & Co KG aA

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