Friedhelm Funkel sieht sich im Abstiegskampf als Psychologe gefragt: "Habe für die Spieler ein offenes Ohr"
Archivmeldung vom 30.04.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFriedhelm Funkel, Trainer des 1.FC Köln, sieht sich im Kampf gegen den siebten Abstieg des Fußball-Bundesligisten auch als Psychologe gefragt. "Die Mannschaft braucht Emotionen. Ich habe das Gefühl, dass ich sie schon viel länger kenne. Ich frage die Spieler auch nach privaten Dingen. Für sie habe ich immer ein offenes Ohr. Das ist im Moment vielleicht wichtiger als die reine Leitung des Trainings", sagte Funkel dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Sein Vorgänger Markus Gisdol sei auch nicht emotionslos gewesen, "ich gehe vielleicht aufgrund der Situation aber noch emotionaler heran. Und die Mannschaft weiß, dass sie sich auf mich verlassen kann", sagte Funkel.
Im Abstiegskampf sieht Funkel Hertha BSC, Arminia Bielefeld und Werder Bremen als die Hauptkonkurrenten des FC. "Zwei Siege für uns können möglicherweise reichen, sicher ist das aber nicht. Wir gehen alle Spiele so an, dass wir sie gewinnen wollen. Wir können jetzt nicht vorsichtiger spielen. Wir wollen neun Punkte holen", so Funkel.
Die Arbeit von Sportchef Horst Heldt nahm Funkel im Gespräch mit der Zeitung in Schutz. Kritik an der Kaderplanung des Vereins sei "aus meiner Sicht unfair. Aus wenig hat Horst viel gemacht. Ondrej Duda zum Beispiel ist ein Volltreffer, ein super Transfer. Viele elementar wichtige Spieler standen lange nicht zur Verfügung. Wie Jonas Hector, der in dieser Saison so viel Pech hatte, aber jetzt wieder fit und in Form ist und vorangeht. Sebastian Andersson und Florian Kainz sind richtig gute Spieler, die fast nur verletzt waren und zumindest jetzt wieder eingreifen können."
Funkel versteht Ärger der Düsseldorfer Fans über Wechsel zum 1. FC Köln
Friedhelm Funkel, Trainer des 1.FC Köln, hat Verständnis für die Kritik vieler Fans von Fortuna Düsseldorf an seinem Wechsel zum Fußball-Rivalen in der Domstadt geäußert. Der gebürtige Neusser hatte mehrmals erklärt, die Fortuna sei seine letzte Trainerstation, übernahm dann aber kurzfristig die Rettungsmission beim rheinischen Rivalen.
"Ich kann viele Leute verstehen, die mir das
vorwerfen. Dann ist das halt so. Ich hatte das damals aus voller
Überzeugung gesagt. Damals wusste aber auch keiner, dass eine solche
Pandemie auf uns zukommen würde", sagte Funkel dem "Kölner
Stadt-Anzeiger".
Es gebe aber auch "sehr viele Düsseldorfer, die mir viel Glück für die Aufgabe wünschen." Was die Rivalität beider Städte betreffe, seien die Menschen toleranter als vor 20 Jahren: "Köln ist eine tolle Stadt, Düsseldorf aber auch. In Köln geht es kumpelhafter und emotionaler zu, in Düsseldorf etwas reservierter. Ich mag beides", so Funkel. Beim Bier bleibe er jedoch standhaft und bevorzuge Kölsch: "Das ist nicht ganz so stark, man kann mehr davon trinken. Alt ist mir etwas zu bitter."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)