Nichtregierungsorganisation Discover Football kritisiert kapitalistische und sexistische Strukturen bei Olympia
Archivmeldung vom 16.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Kritik an der kommerziellen Verwertung der Olympischen Spiele und an frauenfeindlichen Ausfällen bei dieser Großveranstaltung reißt nicht ab. "Sportler_innen und Zuschauer_innen sind in teilweise absurder Manier in kapitalistische Strukturen eingebunden. Körper werden als Waren vermarktet, müssen sich promoten und verkaufen. Auch gibt es jede Menge sexistische Kommentare von zumeist männlichen »Experten« und Kommentatoren", schreibt die Kulturwissenschaftlerin Esther Franke, die sich bei der Nichtregierungsorganisation Discover Football für alternative Sportveranstaltungen einsetzt, in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe).
Aus diesen Gründen falle es leicht, so Franke, das Interesse am Sport zu verlieren. "Doch das wäre schade! Sport bietet nach wie vor unendliche Möglichkeiten, Menschen zu vereinen, zu empowern und Brücken zu bauen." Großereignisse müssten jedoch kritisch begleitet, Veränderungen eingefordert und Alternativen geschaffen werden, damit "sich alle in ihrem Sport wohlfühlen und niemensch aufgrund von Sportevents leiden muss. Dies ist eine Utopie und ein langer Weg, aber beitragen können wir alle dazu", so Franke. Discover Football etwa bringe bei seinem bereits fünften Fußball-Kultur-Festival Ende August "unterschiedlichste Frauen* in einem für Frauen* oft nach wie vor ungewöhnlichen Sport zusammen", ermögliche Vernetzung und diskutiere in Workshops über Fußball hinaus politische und soziale Themen.
Quelle: neues deutschland (ots)