Deutsch-türkischer Publizist Baha Güngör wirft dem DFB im Fall Özil Totalversagen vor "Bärendienst für die Integration"
Archivmeldung vom 10.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttKöln. Der deutsch-türkische Publizist Baha Güngör (68) sieht die Integrationsbemühungen in Deutschland durch den Fall Mesut Özil beschädigt. "Özil hat einen riesengroßen Fehler gemacht, sich von einem Despoten missbrauchen zu lassen vor den Wahlen in der Türkei. Aber was daraus gemacht wurde, ist ein gesellschaftliches Armutszeugnis. Ich bin überzeugt, dass der Integration in Deutschland ein Bärendienst erwiesen wurde", sagte der frühere langjährige Leiter der Redaktion Türkei des Deutschlandfunks dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) warf er vor, "völlig versagt" zu haben, nachdem die Nationalspieler Özil und Ilkay Gündogan auf Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan posiert hatten. Buchautor Güngör ("Atatürks wütende Enkel - Die Türkei zwischen Demokratie und Demagogie") erklärte sich solidarisch mit dem beim DFB in Ungnade gefallenen Weltmeister von 2014 und erklärte: "Ich glaube, dass Mesut Özil eine vorbildhafte Figur für junge Deutsch-Türken war. Aber damit ist es jetzt vorbei. Der Junge erleidet das Schicksal von Hunderttausenden türkischstämmigen jungen Menschen in Deutschland, die sich total integriert haben, die aber, weil sie sich eben auch zu ihren türkischen Wurzeln bekennen, immer wieder zwischen die Fronten geraten."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)