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Dietmar Hopp: "Die Compliance macht vieles kaputt"

Archivmeldung vom 20.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dietmar Hopp (2009)
Dietmar Hopp (2009)

Foto: User:JohnnyB
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Dietmar Hopp, Mitgründer des Software-Unternehmens SAP und einer der einflussreichsten Sport-Mäzene in Deutschland, kritisiert die strikter werdenden Regeln für Unternehmen. "Die Compliance macht vieles kaputt", sagte der 75-Jährige, der sich beim Fußball-Erstligisten TSG Hoffenheim engagiert und zu den einflussreichsten Unterstützern des Golfsports hierzulande zählt.

In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagt Hopp: "Sie müssen als Firmenvertreter fünfmal überlegen, wen sie einladen dürfen. Und dann nehmen Geschäftspartner eben Einladungen nicht mehr an, weil sie Probleme befürchten. Da schießt sich Deutschland ein Eigentor mit dieser übertriebenen Compliance. Natürlich muss Bestechung und Ähnliches bekämpft werden, aber in diesem Fall wird total überzogen." Die Argumentation des erfolgreichen Unternehmers: "Umso mehr Menschen bewirtet werden, umso mehr Steuern fallen doch an."

Auf Hopps Platz in St. Leon-Rot wird im September der Solheim Cup ausgetragen, dann werden sich dort die besten Golfspielerinnen aus Europa und den USA messen. "100.000 Zuschauer sind unser Ziel in der Woche, 80.000 wären auch hervorragend", sagt Hopp über die Veranstaltung: "Letztlich unterscheiden sich die Frauen zu den Männern nur in der Länge der Schläge. Ich meine, dass in keiner Sportart der Unterschied zwischen Männern und Frauen so gering ist wie beim Golf."

Seine Rückhaltung bei der Unterstützung der deutschen Bewerbung um den Ryder Cup, dem Kontinental-Vergleich der Männer, für 2018 begründet Hopp so: "Man hätte ähnlich wie beim Solheim Cup einen Alleingang machen müssen. Und das war mir zu risikoreich." Auch für Deutschlands Bemühen, den Ryder Cup 2022 ausrichten zu dürfen, schließt Hopp ein Engagement aus - mit Verweis auf sein Alter: 2022 wäre er 82. "Man geht ja ein Risiko ein, und das wollte ich meinen Erben nicht hinterlassen."

Prinzipiell aber hält er das Bemühen, das Groß-Ereignis ins Land zu holen, für richtig: "Wer interessiert daran ist, dass Golf zum Volkssport wird, muss dieses Ereignis begrüßen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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