Formel 1: Webber gewinnt Großen Preis von Großbritannien
Archivmeldung vom 09.07.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtMark Webber hat am Sonntag den Großen Preis von Großbritannien gewonnen. Der Red Bull-Pilot fuhr als Erster durchs Ziel in Silverstone. Nach dem Qualifying am Samstag startete der Australier im Rennen vom zweiten Platz. Auf dem zweiten Platz landete Qualifikationssieger Fernando Alonso im Ferrari, auf Platz drei Sebastian Vettel im zweiten Red Bull.
Rekordweltmeister Michael Schumacher im Mercedes kam als Siebter ins Ziel, Nico Hülkenberg im Force India als 12., Mercedes-Pilot Nico Rosberg wurde 15. Nachdem bereits bei der Qualifikation eine 92-minütige Unterbrechung wegen Regens notwendig war, hielt das Wetterchaos auch beim Rennen, das vom Fernsehsender RTL übertragen wurde, an. Zudem gelangten tausende Zuschauer bereits am Freitag aufgrund von kilometerlangen Staus und überfluteten und gesperrten Parkplätzen nicht zur Rennstrecke.
Schumacher nach 7. Platz enttäuscht: "Das Auto ist bei diesen Bedingungen nicht konkurrenzfähig!"
Michael Schumacher (Mercedes GP)...
...über das Rennen: "Am Anfang zu langsam, am Ende halbwegs konkurrenzfähig. Aber nicht gut genug, um vorne ein Wörtchen mitzureden. Die drei starken Teams waren alle drei vor uns mit beiden Autos und insofern muss man sich damit zufriedengeben.
...auf die Frage, ob ein besseres Resultat möglich gewesen wäre: "Gestern im Regen wäre mehr als Platz drei drin gewesen und heute war nicht mehr als Platz sieben drin. Das ist natürlich darauf zurückzuführen, dass unser Auto bei solchen Bedingungen nicht so konkurrenzfähig ist."
Sebastian Vettel (Red Bull Racing) über das Rennen: "Es war ein interessantes Rennen. Der Start war nicht so gut, da habe ich ein bisschen verloren. Im Nachhinein ist es immer einfach zu sagen, aber am Anfang haben wir ein bisschen Zeit liegen gelassen - vor allem zu den ersten beiden, Fernando und Mark. Danach war es schwierig. Ich glaube die Strategie war perfekt, aber dann hat man natürlich ein, zwei Runden mehr auf den Reifen. Alles in allem können wir zufrieden sein nach der Schande vom letzten Rennen mit dem bitteren Ausfall. Darauf lässt sich aufbauen."
Norbert Haug (Motorsportchef Mercedes)...
...über die Probleme von Mercedes bei Trockenheit: "Die Vorhersage war Regen, deswegen waren wir für die Trockenheit nicht bestens gerüstet. Andererseits ist das Feld so dicht beieinander. Michael war letztlich 25 Sekunden hinter dem Podiumsplatz nach 52 Runden - das ist rechnerisch nicht weniger als eine halbe Sekunde pro Runde. Das ist nicht toll, aber auch schnell beieinander, wenn es so wie bei uns nicht ganz so gut geht. Hintenraus war ich sehr zufrieden, da konnte Michael gut mit den Reifen und dem Auto umgehen. Deswegen würde ich sagen: Die Richtung stimmt schon. Für Hockenheim sollten wir dann schon besser gerüstet sein, alleine vom Layout der Strecke."
...über die Zukunft mit Michael Schumacher: "Es entscheiden sich beide und nur das ist die richtige Aussage, wie sie Michael übrigens auch getätigt hat. Das ist keine einseitige Entscheidung, weder von ihm noch von uns, sondern eine gemeinsame Entscheidung. Er hat sich heute wieder als absoluter Spezialist und Kämpfer gezeigt, hat Hamilton überholt und seine Plätze verteidigt. Auch das muss man sehen. Michael und wir werden uns zusammensetzen, wir haben die Zeit dazu und es drängt uns niemand. Ross (Brawn) hat gesagt, bis zur Sommerpause wird die Diskussion beginnen, aber es gibt kein Limit, wann diese entschieden werden muss.
...über Nico Rosbergs Rennen: "Der hat ein paar Plätze verloren, vor allem am Start. Er war als Elfter losgefahren, kam als 15. aus der ersten Runde zurück. Bei der Dichte des Feldes ist dann da nicht viel zu machen. Unsere Truppe macht normal die besten Boxenstopps. Geklemmt hat es bei jedem schon mal. Wenn man sich ein Rennen raussucht, wo es mal klemmen darf, dann war das heute, weil nach der ersten Runde die Wahrscheinlichkeit auf Punkte nicht wirklich gegeben war."
Chrstian Horner (Teamchef Red Bull Racing)...
...über das Gefühl, in Silverstone zu gewinnen: "Es ist fantastisch, wie die Fans hier reagieren. Man sieht einige sind in Sebastian verliebt, sogar hier in England. Das war ein unglaublicher Tag für uns heute, den britischen Grand Prix zu gewinnen. Es ist etwas wirklich großartiges, beide Fahrer auf dem Podium zu haben."
...über die Strategie von Red Bull: "Die Strategie war anders bei uns heute. Wir haben uns entschlossen mit weichen Reifen zu starken und am Ende auf die harten zu wechseln. Wir haben Mark (Webber) gesagt: Fahr weiter, fahr weiter. Am Ende ist er drangekommen und hat ein tolles Überholmanöver gemacht."
...über das nächste Rennen in Hockenheim: "Das wird sicher ein umkämpfter Grand Prix. Das ist eine andere Strecke dort. Aber sicher wird es ein hartes Wochenende werden. Ich hoffe natürlich, dass das Team und vor allem Sebastian viel Unterstützung in Hockenheim bekommen. Er ist ja aus der Gegend. Ich hoffe, dass wir eine ähnliche Leistung wie heute abrufen werden."
Sky Experte Marc Surer...
...über das teaminterne Duell Webber/Vettel: "Die gab es ja schon mal 2010. Da war es auch Webber, der am Anfang deutlich vorne lag. Aber man sollte Vettel nicht abschreiben. Schon im nächsten Rennen kann es anders aussehen. Es ist einfach so: Webber ist einer, der wenn das Auto oder die Bedingungen nicht ganz perfekt sind, trotzdem das Maximum rausholen kann. Vettel ist eher der Tüftler. Bei solchen Bedingungen, die wir hier im Training hatten, war der Fahrstil von Webber der bessere."
...über das Rennen von Michael Schumacher: "Ich glaube nicht, dass Schumacher daran Schuld ist, dass man hier kein gescheites Resultat vorweisen konnte, sondern Mercedes. Das Auto war nicht gut eingestellt auf Trockenheit. Das Auto hat die Reifen zu stark beeinflusst und dadurch haben sie mehr abgebaut als andere Teams. Die Einstellung des Autos war nicht optimal für Trockenheit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur