Krueger und Bonnemann holen Wasserski-Medaillen
Archivmeldung vom 27.07.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPremiere auf der Oder in Breslau. Wasserski-Slalomfahrerin Geena Krueger hat die erste deutsche Wasserski-Goldmedaille bei World Games überhaupt gewonnen. Kurz darauf machte Giannina Bonnemann mit ihrer Bronzemedaille im Trick-Wettbewerb einen erfolgreichen Tag der deutschen Wasserskifahrerinnen perfekt.
"Hier Erste zu werden, ist der größte Erfolg in meiner Karriere", freute sich Geena Krueger nach ihrem Rennen. Beim Wasserski-Slalom geht es darum, mit immer kürzer werdender Leine mehr Bojen zu umfahren als die Kontrahenten. Das gelang der gebürtigen Krefelderin am besten. Und da sie im Finale als Zweite Fahrerin aufs Wasser ging, setzte sie mit ihren zwei umfahrenden Bojen bei einer 11-Meter-Leine die Konkurrenz so sehr unter Druck, dass diese nicht mehr kontern konnte. "Eigentlich habe ich mich bei der Quali und auch grundsätzlich hier gar nicht so wohl gefühlt. Aber ich habe es geschafft, das alles auszublenden und habe heute von Boje zu Boje gedacht - mit Erfolg", sagte Krueger, deren Vater der ehemalige deutsche Eishockey-Nationaltrainer Ralph Krueger ist.
Keine zwei Stunden später fuhr die 23-jährige Giannina Bonnemann mit einer reifen Prüfung ohne große Fehler zu Bronze im Trick-Wettbewerb. Die U21-Weltmeisterin von 2015 profitierte dabei allerdings auch von einem groben Fehler der großen Favoritin Anna Gay aus den USA. "Ich hatte immer das große Ziel vor Augen, hier eine Medaille zu gewinnen, auch wenn ich die letzte Zeit gesundheitlich etwas angeschlagen war", sagte Bonnemann vor der Siegerehrung. Wie ihre Teamkollegin Krueger musste Bonnemann mit als Erste aufs Wasser. Da war die Devise klar. "Ich wollte auf jeden Fall eine gute Punktzahl vorlegen und daher habe ich mich auf den Lauf konzentriert, den ich auf jeden Fall drin habe", sagte die Dortmunderin.
Morgen geht es für Bonnemann mit dem Finale im Sprung weiter. Ebenfalls im Sprung-Finale startet Bojan Schipner.
Zeidler mit Fingerzeig Richtung Zukunft
Oliver Zeidler hat bei den World Games in Breslau Gold über 2000 Meter auf dem Ruderergometer gewonnen. Das ist auf der einen Seite erstaunlich, da Zeidler erst seit einem Dreivierteljahr rudert. Vorher ist er erfolgreich geschwommen. Auf der anderen Seite überrascht es aber auch nicht, denn Zeidler bringt zum einen die perfekten physischen Voraussetzungen fürs Rudern mit und auch familiär hat er den Rudersport in den Genen. Sein Vater ist sein Trainer und sein Opa ist Hans-Johann Färber, Ruder-Olympiasieger von 1972.
Für den 21-jährigen Zeidler war der Wettkampf in Breslau eine hervorragende Möglichkeit sich zu zeigen und als Quereinsteiger auf sich aufmerksam zu machen. Das gelang ihm eindrucksvoll. Er legte die 2000 Meter in 5:42,00 Minuten zurück. Einen Wert, den nur ganz wenige auf der Welt unterbieten können.
Als nächstes steht für Zeidler nun die U23-Europameisterschaft auf dem Programm, dann aber nicht mehr Indoor, sondern klassisch im Boot. "Wir wollen ihn jetzt step by step aufbauen und gucken, wie er sich im Riemenbereich etabliert. Das Potenzial 2020 in Tokio aber bereits schon am Start zu sein, hat er auf jeden Fall", schaute Opa Hans-Johann Färber am Abend des World-Games-Erfolges in die Zukunft.
Horne verpasst Halbfinale
Karateka Jonathan Horne, World-Games-Sieger von Cali, konnte sich seinen Traum von der Titelverteidigung im Superschwergewicht nicht erfüllen. Zwei knappen Niederlagen stand am Ende der Vorrunde nur ein Erfolg gegenüber. Das reichte nicht für den Einzug ins Halbfinale.
Jetzt gilt Hornes Fokus den Olympischen Spielen in Tokio, bei denen Karate das erste Mal im offiziellen Programm ist. Doch schon die Qualifikation wäre ein großer Erfolg, denn es gibt nur zwei europäische Startplätze in seiner Gewichtsklasse.
Rösner kämpft sich ins Halbfinale
Fürs Publikum war es ein höchst unterhaltsames Spiel mit spektakulären Ballwechseln. Simon Rösner allerdings hätte auf diesen Kraftakt mit 3:2 Sätzen gegen den Kolumbianer Rodriguez im Viertelfinale gewiss gerne verzichtet. Aber, so sagte der Bundestrainer Oliver Pettke, sein an Position eins gesetzter Spieler habe gegen den zwar einen Kopf kleineren, aber beweglichen und vor allem unorthodox spielenden Gegner oft Schwierigkeiten. Und auch in diesem Spiel hechtete Rodriguez Rösners harten Schlägen hinterher, spielte den Ball auch mal hinter dem Rücken oder durch die Beine und gewann so zwei Sätze. Nur weil Rösner, der Silbermedaillengewinner von Cali 2013, sein Spielniveau gegen den damaligen Dritten bis zum letzten Ballwechsel auf hohem Level halten konnte, setzte er sich schließlich durch.
Beinahe wäre er nun im Halbfinale auf den Paderborner Klubkameraden Raphael Kandra getroffen. Der lieferte nach seinem überraschenden Sieg über den weit höher gesetzten Mexikaner Salazar auf dem Franzosen Castagnet ein tolles Spiel, das er erst im fünften Satz verlor.
Kevin Jäger bleibt ohne gültigen Versuch
So sind die Regeln bei den stärksten Männern dieser World Games: Wer in einer der drei Disziplinen im Kraftdreikampf keinen gültigen Versuch schafft, kommt nicht mehr in die Wertung. „Disqualifiziert“ steht dann in der Liste. Das ist dem Darmstädter Superschwergewichtler Kevin Jäger widerfahren. Seine ersten beiden Versuche in der ersten Übung „Kniebeuge“ misslangen, der dritte wurde als ungültig bewertet. Und schon war der Wettkampf vorbei, in dem sich der oftmalige Weltmeister in der Einzeldisziplin „Bankdrücken“ zumindest einen guten Rang fünf vorgenommen hatte. „Im Bankdrücken wäre sogar der Weltrekord möglich gewesen“, sagte Headcoach Francesco Virzi. Doch dazu kam es gar nicht erst. Vielleicht beim nächsten Mal? Kevin Jäger wird im August gerade einmal 22 Jahre alt.
Splitter Tag 6
Poolbilliard-Spieler Joshua Filler verlor sein Auftaktspiel gegen den Filipino Carlo Blado 5:11.
Bogenschützin Manja Conrad zog als Siebte in die Ausscheidungsrunde ein. Dort hat sie in der ersten Runde ein Freilos.
Quelle: DOSB