Super-Samstag: Vier Weltcup-Siege für Biathleten und Rennrodler

Laura Dahlmeier Bild: DSV

Biathleten und Rennrodler sorgten aus deutscher Sicht für die Highlights des Wintersporttages. Bei den Skijägern siegten Laura Dahlmeier und Simon Schempp in den Verfolgungsrennen von Pokljuka (SLO), während Natalie Geisenberger und die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken beim Rodel-Weltcup in Calgary (CAN) triumphierten. Derweil schrammten Kombinierer und Skispringer denkbar knapp am Podium vorbei.

Simon Schempp hat beim Verfolgungrennen der Biathleten in Pokljuja seine derzeitige Ausnahmeform bestätigt. Nach seinem Sieg am Donnerstag im Sprint gewann der Uhinger auch die Verfolgung vor Martin Fourcade (FRA) und Anton Shipulin aus Russland. Grundlage für seinen dritten Saisonsieg war einmal mehr Schempps Nervenstärke am Schießstand. Der 27jährige ließ sich auch durch die schnellen Schießeinlagen Fourcades, der bis zum letzten Schießen mit Schempp an der Spitze gelegen hatte, nicht aus der Ruhe bringen und blieb im Gegensatz zu seinem französischen Konkurrenten auch im letzten von vier Anschlägen fehlerfrei. So war der Weg frei für Schempps achten Weltcupsieg, mit dem er auch in der Weltcup-Gesamtwertung Boden gutmachen konnte. Hier liegt er nun bereits hinter Fourcade und Ole Einar Björndalen (NOR) auf Platz drei.

Bei den Damen nahm Laura Dahlmeier derweil eindruckvoll Revanche für ihre knappe Niederlage gegen die Französin Marie Dorin Habert im Sprintrennen am Vortag. Mit nur 1,1 Sekunden Rückstand ins Rennen gegangen, bestimmte die 22jährige zusammen mit der Französin von Anfang an das Geschehen. Beide Athletinnen blieben in allen vier Anschlägen fehlerfrei und lieferten sich ein packendes Duell mit ständigen Führungswechseln, bevor sich Dahlmeier auf der Schlussrunde entscheidend absetzen konnte. Erneut wussten die DSV-Athletinnen auch mannschaftlich zu überzeugen. Hinter Dahlmeier liefen Franziska Preuß und Vanessa Hinz auf die Plätze fünf und sechs und auch Franziska Hildebrand als Zwölfte und Maren Hammerschmidt auf Rang 16 sammelten reichlich Weltcup-Punkte.

Erster Saisonsieg für Natalie Geisenberger

Weniger erfolgreich war der Saisonstart für Deutschlands Vorzeigerodlerin Natalie Geisenberger verlaufen. Nach drei Saisonrennen noch ohne Sieg - das war ungewohnt für die erfolgsverwöhnte Miesbacherin. Doch beim Weltcup in Calgary platzte bei der zweifachen Olympiasiegerin endlich der Knoten: Nach Platz zwei im ersten Durchgang fuhr sich die 27jährige im zweiten Lauf noch ganz nach vorne und siegte mit der Winzigkeit von einer Hunderstelsekunde vor Erin Hamlin (USA). Dritte wurde Hamlins Teamkollegin Summer Britcher.

Gewohntes Bild dagegen bei den Doppelsitzern: Hier siegte zum dritten Mal im vierten Rennen das thüringische Erfolgsduo Toni Eggert und Sascha Benecken. Peter Penz/Georg Fischler aus Österreich und Tobias Wendl/Tobias Arlt auf den Plätzen zwei und drei blieb nur das Nachsehen.

Novum bei den Skispringern: Brüderpaar auf dem Podest

Zu einer Premiere kam es beim Weltcup der Skispringer im schweizerischen Engelberg: Mit Peter und Domen Prevc (SLO) belegte erstmals ein Brüderpaar die Plätze eins und zwei. Mit dem bereits 43jährigen Japaner Noriaki Kasai wurde das ungewöhnliche Podium komplettiert. Nur 1,2 Punkte fehlten am Ende Richard Freitag, um zum ersten Mal in dieser Saison aufs Podest zu springen. Nach einem bärenstarken ersten Versuch und Platz zwei zur Halbzeit fiel er nach einem schwächeren zweiten Versuch noch zurück. Auch Severin Freund büßte nach Platz sechs nach Durchgang eins im Finale noch zwei Ränge ein und wartet weiter auf seinen ersten Podestplatz auf der ungeliebten Gross-Titlis-Schanze.

Norwegischer Dreifachsieg bei den Kombinierern

Kombinierer Tino Edelmann hat nach seiner "Babypause" ein starkes Comeback gefeiert und nur um eine Zehntelsekunde das Podest beim Weltcup in Ramsau (AUT) verpasst. Nachdem er die ersten Weltcups wegen der Geburt seines ersten Sohnes verpasst hatte, überzeugte der 30jährige, der nach dem Springen noch auf Rang 18 gelegen hatte, mit einer starken Leistung in der Loipe und musste sich im Massenspurt einer großen Spitzengruppe nur den drei Norwegern Magnus Moan, Magnus Krog und Jarl Magnus Riiber geschlagen geben. Eric Frenzel, der als Dritter nach dem Springen eigentlich mit der besten Ausgangsposition aller deutschen Starter ins Rennen gegangen war, musste sich am Ende mit Platz sieben zufrieden geben. Pech hatte Fabian Riessle, der kurz vor dem Ziel stürzte, so entscheidend an Boden verlor und nur Neunter wurde. Damit musste er auch die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung an den Norweger Krog abtreten.

Langlauf: Kolb und Herrmann sprinten ins Finale

Beim Langlauf-Sprintweltcup in der freien Technik in Toblach (ITA) haben Hanna Kolb und Denise Herrmann zum ersten Mal in dieser Saison das Finale erreicht. Beim Sieg von Maiken Caspersen Falla (NOR) vor deren Teamkollegin Ingvild Flugstad Östberg und Stina Nilsson (SWE) kamen die beiden schnellsten deutschen Sprinterinnen auf den Rängen fünf und sechs ins Ziel. Sandra Ringwald (13.) und Lucia Anger (14.) komplettierten das gute deutsche Mannschaftsergebnis. Enttäuschend dagegen das Auftreten der deutschen Herren: Sebastian Eisenlauer, Josef Wenzl, Thomas Bing und Andreas Katz blieben allesamt bereits in der Qualifikation hängen.

Quelle: Viessmann Werke GmbH & Co. KG