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Hambüchen: "Ich wollte meine Karriere beenden"

Archivmeldung vom 30.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fabian Hambüchen
Fabian Hambüchen

Foto: © Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Leben von Deutschlands Turnstar Fabian Hambüchen (25) ist ein anderes als noch vor einem Jahr. Nach seinem Olympiasilber von London zog der Reck-Spezialist von Wetzlar nach Köln, studiert dort seitdem Sportmanagement und Kommunikation. Neue Elemente trainierte er dennoch. Rechtzeitig zu den Weltmeisterschaften in Antwerpen (bis 6. Oktober) ist er wieder richtig motiviert. Das war nach dem Umzug nicht immer so, wie er im Interview mit der "Welt" erzählt.

"Das erste Dreivierteljahr war wirklich nicht einfach. Es kam der Punkt, an dem mein Vater und ich uns richtig gefetzt haben und schauen mussten: Was will ich? Was will er? Können wir das kombinieren? Will ich überhaupt noch auf diesem hohen Level turnen?" Nicht, dass sein Vater und Trainer ihn drängen wollte. Es ging um Grundsätzliches. "Ich hatte tatsächlich die Hoffnung, dass ich etwas ruhiger machen, aber dennoch mein Level halten kann. Aber das passt vorne und hinten nicht", sagt Hambüchen. Seine Einstellung sei zu locker, das Training zu wenig gewesen. Er grübelte und kam zu dem Schluss: "Ja, ich will bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio noch einmal voll durchziehen."

Eigentlich aber hatte er ganz andere Pläne gehabt: "Vor den Olympischen Spielen 2012 von London hatte ich zu mir selbst gesagt, dass danach Schluss sein wird. Ich habe das nie so kommuniziert, aber eigentlich wollte ich nach London meine Karriere beenden." Seine phänomenale Leistung aber änderte das. Leicht wird es bis Rio nicht - die Anforderungen an die Topturner steigen immer weiter."Die Turnentwicklung der vergangenen Jahre ist völlig verrückt. Es ist wie in den meisten Sportarten - immer schneller, immer weiter, immer höher. Das Risiko wird immer größer. Ich weiß nicht, wo das noch hinführen soll, aber eigentlich geht am Reck nicht mehr viel."

Mit 25 Jahren hat er es da nicht einfach. Dennoch ist Hambüchen auf dem Weg nach Rio optimistisch. "Es kann auch sein, dass ich auf einmal in Rio stehe und weiß: Ich habe keine Chance mehr. Das glaube ich aber nicht", sagt er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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