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DEB-Team: Starke Leistung erneut nicht mit Sieg gekrönt

Archivmeldung vom 06.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2013
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Auch im dritten Anlauf ohne Sieg: Nach couragierten Auftritten gegen Finnland und Russland brachte das Team von Bundestrainer Pat Cortina auch gegen Vize-Weltmeister Slowakei eine sehenswerte Leistung auf das Eis, aber den Sieg nicht unter Dach und Fach. Nach 60 Minuten stand durch das 2:3 (1:0, 0:1, 1:2) eine erneute Niederlage zu Buche. Die nächste Chance auf den ersten Sieg bei der 2013 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft in Schweden und Finnland hat die deutsche Nationalmannschaft bereits am Mittwoch um 15:15 Uhr. Dann geht es gegen den Nachbarn aus Österreich. SPORT1 ist ab 15:00 Uhr live dabei.

Von Beginn an drückte das DEB-Team der Partie seinen Stempel auf. Kontrollierte Offensive, lautete die Devise der Nationalmannschaft, die mit schnellen, überfallartigen Aktionen immer wieder zu guten Möglichkeiten kam. Eine dieser nutzte Michael Wolf nach gut vier Minuten zur deutschen Führung: Einen Schuss von Nikolai Goc fälschte er mit dem Rücken zum Tor ins slowakische Gehäuse ab. Den folgenden Protest der Slowaken, die einen vermeintlich zu hohen Stock von Wolf reklamiert hatten, schmetterten die Unparteiischen nach Studium des Videobeweises ab: 1:0!

Für ein Schmunzeln unter den deutschen Fans in der Hartwall Areena sorgte derweil der Pausen-Spot der Stadion-Band, die mit dem Schunkel-Schlager „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ vermeintlich deutsches Kulturgut einspielte. Auch in der Folgezeit setzte das deutsche Team die Vorgaben von Bundestrainer Cortina konsequent um, gefiel durch kompromissloses Zweikampfverhalten und Passsicherheit aus der Defensive.

Nach dem Seitenwechsel reagierte der Vize-Weltmeister von 2012. Die Slowaken spielten aggressiver und Deutschland kam nur noch zu Kontern, die aber allesamt Beute des slowakischen Schlussmanns wurden. Im Verteidigungsdrittel des Cortina-Teams war Robert Zepp zunehmend gefordert. Zahlreiche Schüsse entschärfte der Torwart der Eisbären Berlin, aber in der 34. Spielminute war Zepp gegen Mario Bliznak chancenlos – Ausgleich.

Deutschland spielte dennoch forsch weiter, doch schien sich nun das anstrengende Spiel gegen Russland vom Vortag bemerkbar zu machen. Die Männer von Bundestrainer Pat Cortina warfen noch einmal alles in die Waagschale. Nach einer überstandenen Unterzahl zog "Adler" Marcus Kink in das slowakische Drittel, brachte die Scheibe mit der Rückhand auf das Tor und das Spielgerät trudelte zur erneuten Führung über die Linie.

Der Vize-Weltmeister hatte jedoch eine passende Antwort parat: Mit schnellen Bewegungen brachte die Slowakei die deutsche Hintermannschaft in Unordnung und nach einem Pass vor das Tor glich Tomas Zaborsky (46.) aus. Nur wenige Minuten später hatte Deutschland Glück, als ein Schuss der Slowaken an den Pfosten klatschte.

Die Marschroute für die letzten Minuten war damit jedoch abgesteckt: Die Slowaken drückten, während Deutschland mit schwindenden Kräften dagegenhielt. Immer wieder warfen sich die Verteidiger in die Schüsse, aber in der 53. Spielminute half auch das nicht mehr. Tomas Zaborsky machte seinen Doppelpack perfekt und schoss die Slowakei zum ersten Mal in Front. In den Schlussminuten versuchte das DEB-Team noch einmal alles, um die Partie auszugleichen, aber Christoph Ullmann traf nur den Pfosten.

Bundestrainer Pat Cortina: „Einmal mehr kann ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden sein. Im ersten Abschnitt haben wir sehr gut begonnen und hatten einige aussichtsreiche Chancen. Im zweiten Abschnitt sind die Slowaken dann besser in die Partie gekommen, so dass wir mit dem 1:1 nach 40 Minuten einverstanden sein mussten. Im Schlussdurchgang sind wir dann in Führung gegangen, haben aber leider ein paar Fehler gemacht, die ein Spitzenteam wie die Slowakei natürlich sofort bestraft. Es ist hart für einen Trainer seine Mannschaft zu sehen, die wirklich alles gegeben und das Letzte aus sich heraus geholt hat. Doch heute mussten wir dem schweren Spiel gegen Russland am Tag zuvor Tribut zollen. Der freie Tag morgen ist wichtig für uns, um mit mehr Kraft in die kommenden vier Partien zu gehen.“

John Tripp: „Wir haben insgesamt gesehen wieder gut gespielt. Allerdings war der zweite Abschnitt nicht unser bester. Leider sind wir nicht belohnt worden. Wir müssen jetzt den Kopf oben lassen. Das heutige Spiel ist vorbei, es bringt nichts, zurück zu schauen. Es geht weiter. Wir müssen positiv bleiben. Vor zwei Wochen hätte uns niemand zugetraut, dass wir gegen Finnland, Russland und die Slowakei einen Punkt holen.“

Christian Ehrhoff: „Wir haben jetzt gegen drei Topmannschaften gespielt. Auf der einen Seite ist ein Punkt gegen Finnland, Russland und die Slowakei unter dem Strich zwar okay, angesichts unserer Leistung in allen drei Begegnungen wäre aber deutlich mehr drin gewesen. Dass wir heute am Ende noch den Pfosten treffen, war ein wenig beispielhaft für das Pech. Ich hoffe, dass das Glück bald wieder auf unserer Seite ist. Wir dürfen nun aber nicht nach hinten schauen. Die schweren Spiele kommen jetzt.“

Christoph Ullmann: „Uns hat die Cleverness gefehlt. Punkte wären wieder möglich und auch verdient gewesen. Ein, zwei Fehler haben den Unterschied gemacht. Aber das Turnier ist noch lang, daher sollten wir uns jetzt schnellstmöglich auf den kommenden Gegner konzentrieren.“

Frank Hördler: „Erneut haben wir einer Topnation einen großen Kampf geliefert. Wie schon in den Partien zuvor fehlt der verdiente Lohn. Der Tag Pause ist jetzt wichtig und tut uns allen gut. Da können wir die Speicher wieder auffüllen und mit vollem Elan in die kommende Partie gehen.“

Patrick Hager: „Wir sind schon enttäuscht, weil wir mehr erwartet haben. Das war eine bittere Niederlage. Aber es bringt nun nichts, noch lange darüber nachzudenken. Wir müssen weitermachen und an die Leistungen anknüpfen. Dann kehrt auch der Erfolg zurück.“

Statistik:

Deutschland – Slowakei 2:3 (1:0, 0:1, 1:2)

Tore: 1:0 Michael Wolf (04:01), 1:1 Mario Bliznak (33:30), 2:1 Marcus Kink (43:01), 2:2 Tomas Zaborsky (45:41), 2:3 Tomas Zaborsky (52:46)

Strafminuten:

Deutschland: 2

Slowakei: 4

Zuschauer: 5.078

Bester Spieler: Yannic Seidenberg

Quelle: DEB - Deutscher Eishockey Bund

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