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Metzelder: Es stand die Arbeit der vergangenen Jahre auf dem Spiel

Archivmeldung vom 25.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach Einschätzung von Fußballnationalspieler Christoph Metzelder hätte ein Scheitern der deutschen Mannschaft in der Vorrunde das Ende der Ära Löw bedeutet. "Es ging um die Legitimation der gesamten Arbeit der vergangenen Jahre", sagt Metzelder in einem Interview mit der ZEIT.

"Wir wussten alle, dass keiner der Verantwortlichen irgendeinen Zweifel daran hat, was hier geleistet wurde und wird. Wir wussten aber auch, dass es im Fußball schon oft Situationen gegeben hat, wo der öffentliche Druck auf Entscheidungsträger so groß geworden ist, dass diese Wertschätzung dann nicht mehr entscheidend war."

Angesprochen auf den Wechsel des Spielsystems zwischen den Partien gegen Österreich und gegen Portugal ging nach Aussage von Metzelder die Initiative dazu von einigen Führungsspielern aus: "Wir haben natürlich viele Spiele beobachtet und zum Beispiel festgestellt, dass die Italiener bei der WM noch im 4-4-2-System gespielt haben - und jetzt auch auf 4-2-3-1 umgestellt haben. Parallel dazu hat sich der Trainerstab offenbar ähnliche Gedanken gemacht. Jedenfalls mussten wir die Trainer nicht überzeugen, dass diese Veränderung hilfreich wäre", erklärt Metzelder.

Metzelder, der seit einem Jahr für den spanischen Verein Real Madrid spielt, übt Kritik an der Trainingsarbeit einiger Bundesligavereine: "Ich bin fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, Fußball ganzheitlich zu praktizieren, den Spieler auch in seiner Persönlichkeit zu fordern und zu formen." Er wisse, dass dies in vielen Vereinen nicht praktiziert werde: "Dass viele sich dem verweigern, hat oft mit einer Überheblichkeit zu tun, die ich nicht nachvollziehen kann." Viel zu oft würden "Millionen in Ergänzungsspieler investiert, statt sich einen größeren Trainerstab zu leisten", sagt Metzelder. Er sei sich sicher, dass Jürgen Klinsmann als Trainer des FC Bayern München beweisen werde, dass sich die Methoden, nach denen die Nationalmannschaft arbeite "auf den Vereinsfußball erfolgreich übertragen" ließen.

Quelle: DIE ZEIT

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