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Grünen-Politikerin sieht Bürgerrechte von Fußballfans ausgehebelt

Archivmeldung vom 24.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Monika Lazar Bild: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion
Monika Lazar Bild: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Die sportpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Monika Lazar, sieht die Bürgerrechte von Fußballfans bei einer Reihe von Maßnahmen nicht gewahrt. Vom DFB ausgesprochene Kollektivstrafen wie nach den Angriffen auf RB-Leipzig-Anhänger in Dortmund und geheim geführte Datenbanken über vermeintliche Gewalttäter stellten Fußballfans unter Generalverdacht, so Lazar in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Neues Deutschland".

"Ein gezieltes Vorgehen gegen Gewalttäter ist erforderlich. Das Ganze muss aber rechtstaatlich sauber sein, denn für mich ist klar: Fußballfans geben ihre Bürgerrechte nicht am Stadiontor ab." Lazar hält Maßnahmen wie die Sperrung der Südtribüne im Fall von Borussia Dortmund für mehr als fragwürdig. "Solche Kollektivstrafen sind zum einen ungerecht, weil sie mehrheitlich Unschuldige treffen, und zum anderen eventuell sogar kontraproduktiv."

Eine kritische Auseinandersetzung mit den Vorfällen innerhalb der Fanszene werde so erschwert, erklärt Lazar. Noch problematischer seien die lange Zeit geheim gehaltenen Datenbanken über Fußballfans, die szenekundige Beamte der Polizei in vielen Bundesländern führten, sowie die derzeitig betriebene bundesweite Datei "Gewalttäter Sport".

"Es befinden sich darin nachweislich unschuldige Personen und das ist skandalös", so Lazar. "Statt die Datei weiter aufzublähen, sollte man lieber die Löschfrist, die aktuell bei zu langen fünf Jahren liegt, reduzieren und eine Informationspflicht einführen." Nur wer wisse, dass er in einer Datenbank gespeichert ist, könne auch dagegen vorgehen, falls er ungerechtfertigter Weise dort landet.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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