1. Bundesliga: Hertha BSC und 1899 Hoffenheim trennen sich 1:1
Archivmeldung vom 07.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Abschluss des 29. Spieltages der 1. Fußball-Bundesliga trennten sich Hertha BSC und 1899 Hoffenheim 1:1. Eintracht Braunschweig setzte sich zuvor souverän gegen Hannover 96 mit 3:0 durch. Mit diesem Sieg und der deutlichen Formsteigerung der Braunschweiger wahren diese sich noch eine Chance auf den Klassenerhalt.
Die beiden punktgleichen Tabellennachbarn begegneten sich zu Beginn auf Augenhöhe, wobei sich die Herthaner bald größere Spielanteile erarbeiteten und durch Allagui in der 11. Minute verdient in Führung gingen. Bald wurde die Partie zerfahrener und durch zahlreiche Fouls unterbrochen. Polanski nutzte in der 30. Minute eine kurze Unaufmerksamkeit der Berliner Abwehr und kam zum Ausgleich. Auch weiterhin hatte Hertha die größeren Anteile, auch wenn Hoffenheim zu mehr Chancen kam. Zur Mitte der zweiten Hälfte verflachte die Partie merklich. In der 71. Minute prallten der Hoffenheimer Torhüter Casteels und der Herthaner Ramos schwer zusammen. Beide blieben zunächst liegen und mussten auf dem Feld behandelt werden. Ramos konnte schließlich weiterspielen, Casteels musste mit Verdacht auf eine Unterschenkelfraktur ausgewechselt und in ein Krankenhaus gebracht werden. Nach der längeren Spielunterbrechung wachte Hertha auf und baute in der Schlussphase viel Druck auf die Hoffenheimer Abwehr auf und setzte zu einem regelrechten Sturmlauf auf das gegnerische Tor an. Es bleib jedoch beim Unentschieden.
Braunschweig siegt souverän gegen Hannover 3:0
Braunschweig begann stark, bereits in der 14. Minute traf Kumbela zum 1:0 für die Eintracht. Nur zwei Minuten später scheiterte Vrančić am Pfosten und verhinderte die höhere Braunschweiger Führung. Die Fans der Eintracht sorgten mit Pyro-Feuerwerk für unschöne Szenen auf den Rängen. In der 21. Minute erhöhte Nielsen dann zum 2:0 für die Gastgeber. Schiedsrichter Gagelmann ließ die Partie in der ersten Hälfte bei bestem Fußballwetter erfreulich flüssig laufen. Nach dem Seitenwechsel versuchte Hannover durch mehr Ballbesitz Druck aufzubauen, die Partie wurde zunehmend härter geführt. In der 62. Minute sah Hannovers Hoffmann die Rote Karte, nachdem er, als die Partie bereits unterbrochen war, Bolland von hinten mit Anlauf in die Beine trat. Die Partie verflachte gegen Ende zunehmend. Kurz vor Schluss in der 89. Minute kam die Eintracht durch Hochscheidt zum 3:0 und der Entscheidung.
Borussia Dortmung gewinnt gegen VfL Wolfsburg 2:1
Dortmund begann die Partie schwach, während Wolfsburg rasch Druck aufbaute. In der 34. Minute erzielte Olić die Führung für die Gäste. Nach einem Kopfball Richtung Tor von Malanda wehrte der Dortmunder Torhüter den Ball direkt vor die Füße Olićs, der zum 1:0 einschob. Kurz danach überwand Olić die Dortmunder Abwehr und traf zweimal die Querlatte. Dortmund gab sich unbeeindruckt und verschärfte nach dem Gegentor das Tempo. In der 51. Minute traf Lewandowski mit dem Kopf zum 1:1-Ausgleich. Vor allem Robert Lewandowski drehte in der zweiten Halbzeit auf und trug wesentlich dazu bei, dass sich die Mannschaft zurück ins Spiel kämpfte. In der 77. Minute drehte Dortmund durch einen Treffer von Reus. Bis zum Ende lieferten sich beide Mannschaften ein packendes Duell, an dem Dortmund die deutlich höheren Spielanteile hatte.
Die wichtigsten Stimmen bei Sky:
Martin Kind (Geschäftsführer Hannover 96) über das Auftreten der Mannschaft in der ersten Halbzeit: "Uneingeschränkt inakzeptabel. Die Situation ist den Spielern scheinbar nicht bewusst. Lauf, Zweikampfverhalten, aber auch spielerisch haben sie Herausforderung bisher nicht angenommen."
Marc Arnold (Sportlicher Leiter Eintracht Braunschweig)....
... über den Sieg: "Natürlich ist es eine besondere Geschichte, jetzt auch noch Niedersachsen-Meister geworden zu sein. Von daher ist es ein wunderbarer Tag für uns. Die Mannschaft hat mit einer sehr geschlossenen Mannschaftsleistung sehr wenig zugelassen."
... über den Abstiegskampf: "Sonntags ist immer nicht ganz so einfach, wenn die anderen vorgelegt haben. Die Mannschaft ist heute wieder sehr gut mit dem Druck umgegangen. Wir sind nach wie vor dabei. Wenn wir die letzten Spiele anschauen, sehen wir, dass wir immer näher kommen. Ich glaube, das spricht Bände, wenn du dich als Tabellen-18. nie unterkriegen lässt und so eine Serie starten kannst in der Phase, in der es wichtig ist."
Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig) ...
... über die Situation: "Die Tabelle zeigt noch, dass wir auf einem Platz stehen, der den Abstieg bedeuten würden. Aber wir zeigen, dass wir uns damit nicht zufrieden geben, sondern dass wir ein großes Ziel vor Augen haben und dranbleiben wollen wie die Kletten."
... über den Grund für das Selbstbewusstsein in der Rückrunde: "Wir sind eine entwicklungsfähige Mannschaft und haben den Weg gefunden. Und vor allem sind es die Zuschauer, die auch uns glauben. Es ist eine ganz spezielle Stimmung hier im Stadion."
Dirk Dufner (Sportdirektor Hannover 96) über die Niederlage: "Das Wort Katastrophe benutze ich nicht oft, aber es ist gefühlt eine Katastrophe. Normalerweise muss man so nach so einem Spiel, das Spiel schnell abhaken, aber das gelingt dir nicht. Trotzdem müssen wir den Spagat hinkriegen, alles dem nächsten Spiel gegen Hamburg unterzuordnen."
Ron-Robert Zieler (Torwart Hannover 96) ...
... über seine Chance, das 0:1 zu verhindern: "Das ist ein schwieriger Ball für den Torwart. Geht man nicht hin, schiebt womöglich ein Stürmer den Ball rein. Es ist natürlich extrem unglücklich, dass der Ball dann vor die Füße von Kumbela fällt, aber festhalten hätte ich ihn auch nicht können."
... über die Gefühlslage: "Der Stachel sitzt irgendwo tief. Wir sind jetzt voll im Abstiegskampf, aber wir haben noch die Möglichkeit, in der Liga zu bleiben. Die Stimmung ist sehr bedrückend und jeder einzelne muss das für sich erst einmal verarbeiten."
Markus Gisdol (Trainer TSG 1899 Hoffenheim) über die schwere Verletzung von Casteels: "Mein Spieler ist ein Teil meiner Familie. Und wenn sich ein Spieler meiner Mannschaft verletzt, dann trifft uns das hart. Das überschattet das Spiel hier so ein bisschen."
Sky Experte Jens Lehmann ...
...auf die Frage, ob die Superrotation bei Bayern für eine Wettbewerbsverzerrung sorgt: "Das finde ich nicht. Wenn diese Spieler bei Bayern über eine langen Zeitraum mittrainieren, dann ist es so, dass sie eine Qualität haben, bei der der Trainer entscheidet, es reicht aus, auch Bundesliga zu spielen. Von einer Wettbewerbsverzerrung würde ich da nicht reden."
... über die Chancen der Bayern gegen Manchester United: "Sie haben zum ersten Mal gespürt, dass sie hart zu spielen sind. Bayern hat im Moment die Klasse, dass sie gut damit umgehen können. Aber jede Mannschaft ist irgendwann Profiteur von einem Momentum oder Opfer. Und das Momentum ist auf einmal weg, weil sie dreimal hintereinander nicht gewonnen haben. Sie haben schon Selbstvertrauen, aber wenn sie spüren, der Gegner ist hart, ist es auf einmal eine ganz andere Situation. Manchester hat eine gewisse Erfahrung gegen Mannschaften von Guardiola, und je häufiger man gegen so ein System spielt, umso mehr lernen Spieler sich auszuruhen, wenn die gegnerische Mannschaft in Ballbesitz ist. Es ist ja auch nicht so, dass Bayern bei dem ganzen Ballbesitz immer gefährlich ist."
... über die Wahl zwischen Brecher im Sturm und falscher Neun: "Die falsche Neun zu verteidigen, ist nicht so schwer. Aber einen wie Mandzukic, der immer vorne ist, die Spitze hält und gefährlich ist, ist für eine Abwehr immer schwieriger zu spielen."
.... über die Aussichten von Dortmund auf den Halbfinaleinzug: "Sie haben zwei Vorteile: Lewandowski ist wieder dabei, der hat schon im letzten Jahr gezeigt, dass er Tore schießen kann. Dann haben sie dieses Stadion, das sich in Bruchteilen von Sekunden in einen Hexenkessel verwandeln kann. Was sie aber auch haben, ist ein bisschen Zweifel an der eigenen Abwehrleistung, die war sicher in diesem Jahr schlechter als im vergangenen."
... über die Zukunft von Hannovers Trainer Korkut: "Klar, ist Korkut der Unerfahrenste. Aber Erfahrung macht die Leute ja nicht besser. Wenn ein Trainer gut ist, die Mannschaft gut organisiert, eine einigermaßen defensive Ordnung schafft, dann kann er da überleben. Da jetzt noch einmal einzugreifen fünf Spieltage vor Schluss, halte ich für sehr riskant."
... über die Entlassung von Sami Hyypiä: "Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, dass er von seinem englischen Rhythmus her so trainiert wie in England ohne Winterpause. Diese Aneinanderreihung nicht gewonnener Spiele hat vielleicht was mit der Fitness zu tun. Das ist der einzige Grund, der für mich plausibel ist. Ansonsten weiß ich, dass der eine Menge Ahnung von Fußball hat."
... über die Kritik von Völler an Castro: "Man kann nicht an einem Spieler festmachen, dass es nicht läuft. Das finde ich dann auch nicht gut. Wenn er Castro nennt, muss er Castro rauswerfen, nicht Hyypiä. Aber ich finde, einzelne Spieler darf man nicht nennen. Es müssen alle geschützt werden. Nach innen kannst du was sagen. aber nach außen einzelne zu nennen, das macht man nicht."
Marcell Jansen ...
... über den Abstiegskampf mit dem Hamburger SV: "Im Moment nehmen wir es echt gut an, haben die letzten Heimspiele, glaube ich, nicht verloren. Umgang zwischen Fans und Spielern echt gut ist, ich glaube, dass man merkt, dass der Einsatz da ist."
... auf die Frage, ob alle im Verein den Ernst der Lage erkennen: "Ich glaube, dass alle die da unten stehen, das schon begreifen. Man kann nach außen nicht ganz verstehen, was da alles im Kopf vorgeht, und wenn eine Mannschaft gerade einen Negativlauf hat, den zu durchbrechen."
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)...
...über den Sieg nach der Niederlage unter der Woche: "Das war ein Big Point. Wir haben unfassbar gute Mentalität gezeigt. Es ist so eine Champions League Legende, dass man sich in der ersten Halbzeit nach Champions League Spielen einfach schwer tut, in den Rhythmus zu kommen. Wolfsburg, mit der Qualität, mit der Anzahl von Spielern hat inzwischen zwölf Spiele weniger als wir, das macht sich natürlich bemerkbar. Das was dann noch im Körper ist, muss du über den Willen generieren."
...über die schwache erste Halbzeit: "Unser Hauptproblem in der ersten Halbzeit war: Wir hatten Unforced Errors - das war brutal. Bälle in die Füße vom Gegner, so ganz einfache Dinger. Und das bei einer Umschaltmannschaft wie es Wolfsburg ist, ist eigentlich das Todesurteil. Das haben wir mit Glück - Doppellatte - und Geschick im letzten Moment ordentlich verteidigt. Zweite Halbzeit - das war ein anderes Spiel. Unsere Individuelle Qualität und der Druck, den wir entfacht haben, das sah dann richtig gut aus."
...die Bedeutung des Spiel: "Wir hätten uns mördermäßig Druck aufgebaut bezüglich Champions League Qualifikation, wenn wir heute verloren hätten. Das wollten wir unbedingt vermeiden."
...über Robert Lewandowski: "Robert mit diesen Szenen, die er heute hatte - die ja wirklich beeindruckend sind, wie er den Ball festmacht - das ist das reinste Vergnügen. Allerdings muss man sagen: Er hat sich dahin entwickelt. Er ist nicht angekommen und hat von Anfang an so gespielt. Das bedeutet ja automatisch: Man kann auch andere Spieler dahin entwickeln. Wir geben ihn ab kurz vor dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Wahrscheinlich kann er sich sogar noch ein bisschen verbessern, er hat ja noch genug Zeit dafür. Er wird jeder Mannschaft fehlen, uns auch. Aber im Moment nutzen wir ihn glücklicherweise ab und zu noch."
Sky Experte Lothar Matthäus...
...über die BVB-Fans: "Glückwunsch an die Fans. Anfang der zweiten Halbzeit - als es noch 0:1 stand - haben die Fans die Mannschaft so angefeuert, wie sie sie jetzt feiern. Die Fans haben dazu beigetragen, dass die Dortmund in das Spiel zurückgefunden hat. Wir haben vor zwei, drei Wochen diskutiert: Funktioniert die Beziehung Fans -Mannschaft? Die Ehe funktioniert besser denn je. Das war nicht nur ein Sieg der Mannschaft, des Charakters der Mannschaft, es war ein Sieg der Fans, die gemerkt haben: Die Mannschaft muss unterstützt werden. Sie brauchen unsere Hilfe, sie brauchen unsere Kraft. Deswegen: Glückwunsch nicht nur an die Mannschaft, auch an die Fans."
...über Robert Lewandowski: "Lewandowski hatte ein schweres Jahr am Anfang und dann hat er sich in die Herzen der Fans geschossen. Er hinterlässt ein großes Loch in dieser Mannschaft. Er hat mit seiner Dynamik, mit seiner Bereitschaft die Mannschaft gepusht - als Mittelstürmer, nicht als Mittelfeldspieler. Er hat Läufe über 40, 50 Meter gehabt, wo er seine Mitspieler eingesetzt hat. Dieser Mann, dieser Charakter, diese Qualität wird der Borussia noch mehr fehlen, als die von Mario Götze."
...in der Halbzeitpause über Mats Hummels: "Hummels ist ein Schwachpunkt der Dortmunder Mannschaft. Oder ein Spiegelbild des Dortmunder Spiels: Keine Zweikämpfe, keine Aggressivität, keine Körpersprache. Er bleibt stehen, er schaut zu. Er ist kein Innenverteidiger, so wie er heute aufläuft. Er geht in keinen Zweikampf. Er hat sich heute schon drei, vier Fehlpässe geleistet, wodurch Wolfsburg immer wieder Chancen hatte."
Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Wenn du so eine erste Halbzeit spielst, dann muss das Spiel in der Halbzeit zuhause sein. Wenn du dann nur 1:0 führst ist das mehr als ärgerlich. Wenn du den spielerischen Faden teilweise verloren hast, ist es nur die logische Konsequenz, dass du als Verlierer vom Platz gehen kannst. "
Max Grün (Torhüter VfL Wolfsburg) über das Gegentor zum 1:2: "Ich fange den Ball und habe Kontakt mit Robin [Knoche]. Wie man sieht geht mir der Arm von Reus in die Hände. Meiner Meinung nach ein klares Foul. Ich habe den Ball, dann langt er [Reus] rein, nimmt den Arm nach oben. Das ist ein klares Foul."
Sky Experte Dr. Markus Merk über die Aussage von Max Grün: "Ziemlich viel an der Wahrheit vorbei. Absolut korrektes Tor. Da gibt es nicht einen Prozent Zweifel. Er hat den Ball eben nicht und prallt mit seinem Mitspieler zusammen. Er fällt auf Marco Reus. Marco Reus macht überhaupt nichts und er [Grün] lässt den Ball fallen. Die große Irritation ist Max Grün mit Knoche. Wenn dort [wo Knoche steht] Reus steht, ist es ein Foul. Aber so war Knoche da, dann ist es kein Foul."
Marco Reus (Borussia Dortmund)...
...über den Sieg: "Es war für uns richtig schwer reinzukommen nach dem Spiel in Madrid, das hat sehr vie Kraft gekostet. Wir haben uns viel vorgenommen für die erste Halbzeit, wollten gut rauskommen, aber es zum dritten Mal nicht gemacht. Das müssen wir natürlich besprechen. Umso froher bin ich, dass wir in der zweiten Halbzeit besser Fußball gespielt haben. Mit ein bisschen Glück haben wir dann das Siegtor gemacht."
...über sein Tor zum 2:1: "Es kommt zwar nicht so häufig vor, aber man muss immer spekulieren. Ich glaube, es war echt kein Foulspiel von mir. Ich gehe gar nicht hin, das war ein reguläres Tor."
...das Rückspiel gegen Real Madrid: "Ich habe noch nicht aufgegeben. Wir werden uns den Arsch aufreißen. Nichts ist unmöglich im Fußball."
Robin Knoche (VfL Wolfsburg): "Wir haben einfach unsere Chancen nicht gut genutzt. Die Gegentore kriegen wir unglücklich. Das darf so nicht passieren. Am Ende haben wir uns nicht belohnt für die erste Halbzeit und auch den Rest der zweiten Halbzeit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky