2. Fußball-Bundesliga mit Umsatzrückgang
Archivmeldung vom 16.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt2. Fußball-Bundesliga (2. Bundesliga), Deutsche Eishockey Liga (DEL), Toyota Handball Bundesliga (HBL) und Beko Basketball Bundesliga (BBL) - verzeichneten in der Saison 2008/09 einen Umsatzrückgang mit rund 494 Mio. Euro nach 545 Mio. Euro in der Vorsaison.
Verantwortlich für diese Entwicklung ist die 2. Bundesliga, die zwar weiterhin mit 262 Mio. Euro die Umsatzstärkste dieser Ligen bleibt, jedoch die Erlösminderung durch den Aufstieg der Traditionsteams aus Mönchengladbach und Köln in die 1. Bundesliga nicht kompensieren konnte. Die höchste Wachstumsrate erzielte die BBL (20%). Die Spieltagerlöse der vier Ligen sanken um fünf Prozent auf 123 Mio. Euro - die Sponsoring-Erlöse blieben mit insgesamt 217,2 Mio. Euro stabil. Die Personal- und Gehaltskosten stellten den größten Aufwandstreiber dar. Dies sind einige Ergebnisse der Deloitte-Analyse "Finanzreport deutscher Profiligen", der heute beim Sponsors Clubmanager Forum in Köln exklusiv vorgestellt wird - Grundlage waren die Finanzzahlen bis 2008/09.
"Obwohl die wirtschaftlichen Bedingungen in der Spielzeit 2008/09 bereits schwieriger waren, konnten die DEL, HBL und BBL ihren Gesamtumsatz gegenüber der Vorsaison steigern. Der Rückgang in der 2. Fußball-Bundesliga ist nicht konjunkturell bedingt, sondern durch die Zusammensetzung der Liga zu erklären. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise werden sich erst in den Zahlen der laufenden Saison 2009/10 zeigen", erläutert Stefan Ludwig, Senior Manager Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Umsatzentwicklung: Basketball holt auf
Nach dem Rekordjahr 2007/08 mit einem Gesamtumsatz von 331 Mio. Euro erlebte die 2. Bundesliga zum ersten Mal seit 2003/04 eine negative Entwicklung. Mit rund 262 Mio. Euro lag sie zwar als umsatzstärkste Liga erneut an der Spitze - aber den Umsatzrückgang im Bereich Sponsoring, Spieltag und Merchandising durch den Aufstieg der Traditionsteams Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln spürte sie deutlich. Die übrigen Ligen verzeichneten erfreuliche Umsatzentwicklungen: Die DEL steigerte sich von 89 auf 95 Mio. Euro, die HBL von 75 auf 78 Mio. Euro und die BBL von 50 auf 59 Mio. Euro. Zwar wies die BBL den geringsten Umsatz auf, erzielte aber mit Abstand das höchste Gesamtwachstum (20%) im direkten Vergleich. Die Wachstumsraten der DEL und der HBL lagen bei jeweils sieben und vier Prozent.
Sinkende Spieltagerlöse aufgrund Zuschauerrückgangs
Die kumulierten Spieltagerlöse der vier Profiligen sanken in der Saison 2008/09 um fünf Prozent auf 123 Mio. Euro. Wesentliche Einflussfaktoren waren die Erlösrückgänge in der 2. Bundesliga (-14%) und der HBL (-7%). Die DEL hingegen trumpft mit einem siebenprozentigen Anstieg der Spieltagerlöse auf und hofft zudem auf einen positiven Effekt durch die Eishockey-WM 2010 im eigenen Land - ähnlich wie bei der Handball-WM 2007. Der neue BBL-Zuschauerrekord in der Spielzeit 2008/09 (+8%) spiegelte sich auch in den gesteigerten Spieltagerlösen von 22 Prozent wider. Insgesamt lockten die Top-Ligen im letzten Sportjahr über 10,33 Mio. Sportbegeisterte zu Live-Spielen in die Stadien und Arenen. Im Vergleich zur Vorsaison ist dies jedoch ein Minus von fünf Prozent.
Sponsoring auf hohem Niveau
Die Sponsoring-Erlöse in 2008/09 von insgesamt 217 Mio. Euro bedeuten für drei der vier Ligen ein Wachstum gegenüber der Vorsaison. Die HBL erzielte mit 5,4 Mio. Euro den größten Anstieg, dicht gefolgt von der BBL mit 4,9 Mio. Euro und der DEL mit 4,1 Mio. Euro. Lediglich die 2. Bundesliga erwartet einen Rückgang der Erlöse um 5,3 Mio. Euro. Langfristige strategische Partnerschaften zwischen den Clubs und der Wirtschaft gewähren besonders in den aktuell schwierigen Zeiten die notwendige Planungssicherheit.
"Die 2. Fußball-Bundesliga kann nach der vorherigen Rekordsaison das Umsatzniveau nicht halten - dennoch rechnen wir trotz Wirtschaftskrise bei den wesentlichen Erlösquellen mit stabilen Umsätzen für ,König' Fußball. Mit Spannung sehen wir der Eishockey-WM und deren wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Liga entgegen", erklärt Christian P. Schneider, Mitarbeiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Quelle: Deloitte Sport Business Gruppe