Wer tritt das Erbe von Janne Ahonen an?
Archivmeldung vom 27.12.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Ära Ahonen ist vorbei, was kommt nach? Diese Frage beschäftigt die Skisprungfans vor der 57. Internationalen Jack Wolfskin Vierschanzentournee, die heuer ab dem 28. Dezember in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen über die Bühne geht.
Nach dem Rücktritt von Rekord-Sieger Janne Ahonen (Finnland, fünf
Titel) greifen viele Skispringer nach dem Gesamtsieg bei der
bedeutendsten Skisprung-Veranstaltung der Welt.
Favoriten vor
der 57. Auflage der Internationalen Jack Wolfskin Vierschanzentournee
gibt es genug: Allen voran der Dominator des bisherigen Ski-Winters,
Simon Ammann aus der Schweiz, gefolgt von Gregor Schlierenzauer aus
Österreich. Beide gelten als die heißesten Kandidaten auf den
Tournee-Sieg und führen nicht umsonst die aktuelle Gesamtwertung des
Skisprung-Weltcups an.
Doch die Vierschanzentournee hat ihre Launen
und ihre eigene Gesetze. Die österreichischen Adler warten seit neun
Jahren auf einen Nachfolger von Andreas Widhölzl, der in der Saison
1999/2000 als bisher letzter Österreicher die Tournee gewann. Im
vergangenen Jahr war bekanntlich Thomas Morgenstern nahe dran. Der
Villacher hatte im Dezember sechs von sieben Weltcup-Bewerben und auch
den Tournee-Auftakt in Oberstdorf gewonnen, ehe Altmeister Janne Ahonen
an den anderen Orten groß auftrumpfte und sich mit seinem fünften
Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee selbst ein Denkmal setzte.
Interessant dabei: Nur zweimal überhaupt in der Geschichte der Tournee
war der Auftaktsieg in Oberstdorf für die österreichischen Springer ein
gutes Omen: Willi Pürstl (1974/75) und Hubert Neuper (1980/81) gewannen
anschließend auch die Gesamtwertung.
Der Schweizer Simon Ammann
könnte bei der 57. Internationalen Jack Wolfskin Vierschanzentournee
gar Historisches schaffen. Er wäre der erste Schweizer überhaupt in der
Geschichte des Skispringens, der die Gesamtwertung der
Vierschanzentournee gewinnt. Bisher stehen für die Eidgenossen
lediglich drei Einzelsiege in den Geschichtsbüchern: Walter Steiner
gewann 1974 das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen und drei
Jahre später das Finale in Bischofshofen, vor zwei Jahren triumphierte
Andreas Küttel beim letzten Springen auf der alten Olympiaschanze in
Garmisch-Partenkirchen. Hier war aufgrund der schlechten Witterung nur
ein Durchgang gewertet worden.
Nach dem historischen Sieg von Sven
Hannawald (Hinterzarten), der in der Saison 2001/2002 als erster
Springer der Welt überhaupt alle vier Springen einer
Tourneeveranstaltung gewinnen konnte, machten Finnen und Norweger den
Tourneesieg unter sich aus. Nur Jakub Janda (Tschechien) gelang es, die
skandinavische Vorherrschaft zu durchbrechen, er gewann bekanntlich im
Jahr 2005/06 punktgleich mit Janne Ahonen die Tournee.
Die
Vierschanzentournee ist immer gut für erfolgreiche Comebacks. Das haben
zuletzt Janne Ahonen und vor Jahren schon Adam Malysz (Polen) bewiesen,
die nach schlechtem Start in den Weltcup-Winter genau rechtzeitig zum
Tourneestart wieder in Topform waren. Auf Ähnliches hoffen in diesem
Jahr die deutschen Skisprung-Fans und blicken dabei natürlich auf
Publikumsliebling Martin Schmitt, der bereits vor zehn Jahren zum
ersten Mal das Auftaktspringen der Vierschanzentournee gewann und einen
wahren Skisprung-Hype in Deutschland auslöste. Nach harten Jahren mit
vielen Niederlagen hat Martin Schmitt nach dem Trainerwechsel in
Deutschland wieder zu neuer Form gefunden, wie zwei vierte Plätze in
Pragelato (Italien) und Engelberg (Schweiz) belegen. Als derzeit
Sechster im Gesamtweltcup hat sich Schmitt längst wieder in den Top Ten
festgesetzt und gilt für viele aufgrund seiner Erfahrung zu den
Geheimfavoriten der Tournee. Mit Michael Neumayer (Berchtesgaden) und
Michael Uhrmann (Rastbüchl) hat das DSV-Team zwei weitere heiße Eisen
im Feuer.
Karten für die einzelnen Veranstaltungen der Jack Wolfskin
Vierschanzentournee lassen sich bis eine Stunde vor Wettkampfbeginn
bequem zuhause ausdrucken, und zwar über den Print@home-Ticketservice
der Tournee unter www.4schanzentournee.com. Auch an den Tageskassen
werden laut Organisationskomitee ausreichend Tickets zur Verfügung
stehen.
Programm 2008/2009
Oberstdorf, WM Skisprung-Arena (HillSize 137)
Sonntag, 28. Dezember:
14.30 Uhr Offizielles Training
16.30 Uhr Qualifikation
Montag, 29. Dezember
15.00 Uhr Probedurchgang
16.30 Uhr 1. Wertungsdurchgang
anschließend Finale und Siegerehrung
Garmisch-Partenkirchen, Olympiaschanze (HS 140)
Mittwoch, 31. Dezember
11.30 Uhr: Offizielles Training
13.45 Uhr: Qualifikation
Donnerstag, 1. Januar
12.00 Uhr: Probedurchgang
13.45 Uhr: 1. Wertungsdurchgang
anschließend Finale und Siegerehrung
Innsbruck, Bergisel-Stadion Olympiaschanze (HS 130)
Samstag, 3. Januar
11.30 Uhr: Offizielles Training
13.45 Uhr: Qualifikation
Sonntag, 4. Januar
12.30 Uhr: Probedurchgang
13.45 Uhr: 1. Wertungsdurchgang
anschließend Finale und Siegerehrung
Bischofshofen, Paul-Außerleitner-Schanze (HS 140)
Montag, 5. Januar
14.30 Uhr: Offizielles Training
16.30 Uhr: Qualifikation
Dienstag, 6. Januar:
15.00 Uhr: Probedurchgang
16.30 Uhr: 1. Wertungsdurchgang
anschließend Finale und Siegerehrung
Quelle: 57. Internationale Jack Wolfskin Vierschanzentournee