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Fritz Keller vollzieht Rücktritt als DFB-Präsident

Archivmeldung vom 17.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Fritz Keller (2019)
Fritz Keller (2019)

Von Sven Mandel - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

DFB-Präsident Fritz Keller hat seinen angekündigten Rücktritt vollzogen. Er stelle sein Amt als Präsident "für einen tiefgreifenden und notwendigen Neuanfang im Sinne des Deutschen Fußball-Bundes" zur Verfügung, heißt es in einer persönlichen Erklärung Kellers, die am Montag veröffentlicht wurde.

Er übernehme damit persönlich Verantwortung für seine "Entgleisung" in der Präsidiumssitzung vom 23. April 2021, "die trauriger Tiefpunkt der desolaten Führungssituation des DFB bleiben soll". Weiter schreibt Keller, dass der DFB sich "verändern" müsse. "Er muss seine Glaubwürdigkeit, das Vertrauen in seine Integrität und Leistungsstärke zurückgewinnen." Er sei bei seiner Arbeit regelmäßig auf "Widerstände und Mauern" gestoßen. Es sei ihm nicht gelungen, "innerhalb der Gremien des DFB eine vertrauensvolle, verlässliche und kollegiale Zusammenarbeit zu erreichen".

Es gehe im Verband "viel zu häufig um eigene Befindlichkeiten, interne Machtkämpfe, um die Sicherung von Vorteilen sowie um das `Arbeiten` am eigenen Bild in der Öffentlichkeit". Die Durchsetzung seines Programms und seines Auftrages durch den DFB-Bundestag sei "an vielen Stellen immer wieder schwer- bis unmöglich gemacht" worden. "Die Durchsetzung von Transparenz etwa musste ich mir als Präsident rechtlich erkämpfen wie auch das Recht auf Information und Auskunftserteilung, obwohl es um Belange des DFB, um ideell wie finanziell wichtige Angelegenheiten ging", so Keller. "Erst nachdem ich unabhängige Kontrollinstanzen einbezog, um Rechtssicherheit herzustellen, ließen sich gegen mich erhobene Vorwürfe vollumfänglich aus dem Weg räumen."

Dadurch seien die Kontrollinstanzen teils selbst unter Druck geraten. "Sie wurden mit außergerichtlichen Schadensersatzansprüchen bedroht, Befangenheitsanträge erhoben Zweifel an ihrer Unabhängigkeit." Mit "ordnungsgemäßer Verbandsführung" habe das alles nichts zu tun gehabt. "Mein Fehlverhalten erfolgte in einem für den DFB beschämenden Umfeld, mein Rücktritt wird die Probleme innerhalb des DFB und des Fußballsports allerdings nicht lösen", fügte Keller hinzu. Der DFB brauche unter anderem eine personelle Erneuerung der Spitze, ohne die ein "glaubwürdiger Neuanfang" nicht möglich sei. "Der DFB muss seine Unabhängigkeit gegenüber Personen, die als Beschuldigte in unterschiedlichen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geführt werden, bewahren." Zudem sei eine komplette Professionalisierung in der Führungsspitze und schnelle Einführung völlig neuer Strukturen nötig. Alle möglichen Unregelmäßigkeiten und Verfehlungen im DFB müssten zudem "durch externe, unbelastete, öffentlich anerkannte Spezialisten" aufgeklärt werden, schreibt der scheidende DFB-Präsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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