Spezialeinsatzkommando wird Mannschaften bei der EM in Frankreich schützen
Archivmeldung vom 20.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie 24 Mannschaften, die an der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich teilnehmen, werden jeweils durch fünf Beamte eines Spezialeinsatzkommandos geschützt. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" unter Berufung auf Mitglieder des Bundestags-Sportausschusses.
Teilnehmern zufolge traten der Chef des EM-Organisationskomitees, Jacques Lambert, und Wolfgang Lohmann, Inspekteur der Bereitschaftspolizeien der Länder im Bundesinnenministerium, dort in der letzten Sitzung am 11. Mai auf. Sie gaben demnach bekannt, dass jede der 24 Mannschaften fünf Sicherheitsbeamte eines Spezialeinsatzkommandos an die Seite gestellt bekomme, heißt es. Diese würden ständig präsent sein. Die deutsche Mannschaft habe auch noch eigene Sicherheitskräfte dabei; dazu zählten Beamte des Bundeskriminalamtes, das sich für die Spieler besonders verantwortlich fühle.
Im Übrigen, so die Teilnehmer weiter, werde es um jedes Stadion drei Sicherheitsringe geben - statt wie üblich bloß einen. Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer, sagte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Bedroht sind nicht nur die Mannschaften, die Mannschaftsquartiere und die Spielorte. Es könnte in Frankreich überall etwas passieren. Deshalb darf man sich auch nicht auf einzelne Spiele fokussieren, die besonders sensibel wären." Jedenfalls glaubt der CSU-Politiker "nicht, dass die deutsche Mannschaft nach den Ereignissen vom 13. November stärker gefährdet ist als andere Mannschaften". An jenem Tag hatte es in Paris die Anschlagserie mit 130 Todesopfern gegeben. Ohnehin dürfe man "jetzt nicht in Hysterie verfallen".
Der sportpolitische Sprecher der Linksfraktion, André Hahn, erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Die Sicherheitsvorkehrungen werden im Gegensatz zu ähnlichen Veranstaltungen sehr detailliert sein. Aber es gibt keine absolute Sicherheit. Wenn man das Ganze so gestaltet, dass die Freude am Fußball überhaupt nicht mehr zum Tragen kommt, dann würde man auch etwas falsch machen." Dann hätten die Terroristen bereits vorher gewonnen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)