Bericht: DFL geht Einstieg von Investoren an
Archivmeldung vom 07.12.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Fußball-Bundesliga will Anfang kommenden Jahres offenbar einen Einstieg internationaler Finanzinvestoren konkret ausloten. Die Betreibergesellschaft Deutsche Fußball Liga (DFL) werde im ersten Quartal, voraussichtlich im Februar, einen entsprechenden Prozess einleiten und Angebote von Private-Equity-Firmen prüfen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf mit dem Verfahren vertraute Kreise.
Am Montag wolle die DFL die Mitgliederversammlung darüber informieren. Es gehe inzwischen um einen Anteil an einer noch zu gründenden Tochtergesellschaft, welche Auslandsrechte vermarktet, hieß es. Eine Abstimmung in der Mitgliederversammlung am Montag sei nicht geplant. Die Gespräche drehen sich um einen Teileinstieg von Private-Equity-Häusern, also Vertretern einer Branche, die sich in den vergangenen Jahren schon öfters ins Sportgeschäft eingeschaltet hat.
Die DFL lässt sich dabei von einer Investmentbank beraten.
Das Prüfverfahren über den Einstieg solle möglichst im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen sein, schreibt die FAZ unter Berufung auf Insider. Das Präsidium solle das Ergebnis dann mit der Mitgliederversammlung der 36 Profiklubs aus der 1. und 2. Bundesliga erörtern. Die Mitgliederversammlung müsste den Plan dann billigen.
Gegenüber den ursprünglichen Überlegungen hat sich ein gesellschaftsrechtliches Detail offenbar geändert. Zur Debatte hatte eigentlich gestanden, dass Finanzinvestoren einen Minderheitsanteil an der bestehenden DFL-Tochtergesellschaft "Bundesliga International" erwerben, die die Auslandsrechte vermarktet.
Dem Vernehmen nach ist stattdessen nun daran gedacht, eine neue Gesellschaft zu gründen, an der die Investoren dann einen Minderheitsanteil erlangen, vermutlich zwischen zehn und 25 Prozent. Diese Gesellschaft würde sich damit beschäftigen, eine internationale Plattform für digitale Inhalte aufzubauen, wobei es weiterhin nur um Auslandsrechte gehen soll. Wie dann diese neue Gesellschaft und die Bundesliga International nebeneinander weiterarbeiten, war laut FAZ nicht in Erfahrung zu bringen und ist wohl auch noch nicht geklärt. Die DFL lehnte der Zeitung zufolge einen Kommentar ab.
Quelle: dts Nachrichtenagentur